Süddeutsche Zeitung

Großbritannien:Lehrer brennt mit Schülerin durch - fünfeinhalb Jahre Haft

Ein britischer Mathelehrer flieht nach Frankreich - mit seiner nur halb so alten Schülerin. Ein Gericht hat den 30-Jährigen nun wegen Kindesentführung zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Angeklagte hatte zuvor auf schuldig plädiert: Er habe eine "sexuelle Beziehung zu einem Kind" gehabt.

Acht Tage lang waren sie auf der Flucht, der 30-jährige Jeremy Forrest aus dem britischen Eastbourne und seine nur halb so alte Schülerin. Die verbotene Affäre endete, als die beiden im französischen Bordeaux aufgegriffen wurden. Jetzt ist der Mathelehrer von einem Gericht in Lewes zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Der Angeklagte hatte zuvor für eine Überraschung gesorgt: Er hatte auf schuldig wegen einer "sexuellen Beziehung zu einem Kind" plädiert. Unmittelbar bevor die Jury ihren Schuldspruch in dem knapp zweiwöchigen Verfahren verkündete, sagte Forrest dem Mädchen: "Ich liebe dich." Die 15-Jährige brach nach dem Urteil in Tränen aus und sagte: "Es tut mir Leid."

Das Gericht hatte Forrest bereits am Donnerstag wegen Kindesentführung schuldig gesprochen. Dafür hatte ihm eine Höchststrafe von sieben Jahren Haft gedroht.

Die Schülerin und der Lehrer, die bereits Monate vor ihrer Flucht eine Beziehung führten, waren am 20. September nach Bordeaux ausgereist. Eine Beziehung der beiden ist in Großbritannien strafbar, in Frankreich dagegen nicht. Dort liegt die Schutzgrenze für sexuelle Kontakte nicht bei 16, sondern bei 15 Jahren. Etwa eine Woche später wurde Forrest festgenommen und später in seine Heimat ausgeliefert, wo er seit acht Monaten in Haft sitzt.

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