Großbritannien:Insel im Sturm

Auf die britischen Inseln trifft der womöglich schwerste Sturm seit zehn Jahren. Über Wales und Südengland fegen Sturmböen von bis zu 160 Stundenkilometern hinweg. Ein Mädchen wird in ihrem Bett, ein Autofahrer in seinem Wagen durch einen umgestürzten Baum erschlagen.

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The roof of a pedestrian bridge which collapsed during strong winds is seen outside London Bridge Station in London

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Auf die britischen Inseln trifft der womöglich schwerste Sturm seit zehn Jahren. Über Wales und Südengland fegen Sturmböen von bis zu 160 Stundenkilometern hinweg. Zehntausende Haushalte sind ohne Strom.

In der Londoner Innenstadt fielen Teile einer Fußgängerbrücke bei der U-Bahn-Station London Bridge herab; in der Hauptstadt kam es im Zuge des Sturms zu Verspätungen und Ausfällen im öffentlichen Nahverkehr.

A man jumps over a fallen tree on his way to work in Islington, north London

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Wie hier in Islington in Nordlondon stürzten Bäume um und verschärften die Lage im morgendlichen Berufsverkehr.

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In der Grafschaft Kent kam eine 17-Jährige ums Leben, teilte die Polizei mit. Sie sei in ihrem Bett erschlagen worden, als ein Baum auf ihr Wohnhaus fiel. In Hertfordshire nördlich von London krachte ein entwurzelter Baum auf ein Auto und erschlug einen Insassen. Auch andernorts entwurzelte der womöglich schlimmste Herbststurm des Jahrzehnts Bäume. Wie hier im traditionsreichen Seebad Brighton, ...

A car drives past an toppled tree in Chinnor in southern England

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... oder in Chinnor in Südengland. Nicht nur innerhalb Großbritanniens kam der Verkehr teilweise zum Erliegen: Die Fährverbindungen über den Ärmelkanal wurden unterbrochen. Von den Häfen in Dover und Calais legen seit dem Morgen keine Fähren mehr ab.

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Zwei Fähren der Reederei P&O mit mehr als 400 Menschen an Bord hingen vor Dover auf dem Ärmelkanal fest, weil sie nicht in den Hafen einlaufen konnten, wie die Hafenverwaltung von Calais mitteilte. Die Situation sei aber vollständig unter Kontrolle. Der Betrieb des Eurostar-Zugs, der unter dem Ärmelkanal verkehrt, wurde am Morgen wieder aufgenommen. Vielerorts in Südengland ist der Bahnbetrieb unterbrochen. Wie von der Wettervorhersage prognostiziert, traf der kräftige Sturm England zuerst an der Südwestküste ...

Schon am Sonntag hatten Herbstwinde den Atlantik aufgepeitscht, Wogen aufgetürmt und Gischt spritzen lassen. Im Bild: Porthcawl, Südwales.

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... und breitete sich dann nach Norden und Osten aus. "Das wird Auswirkungen bis nach Birmingham, Nottingham und die Midlands haben", zitiert die BBC einen Bahnsprecher. "Wenn wir es durch diesen Morgen schaffen und am Dienstagmorgen wieder regulären Betrieb fahren, bin ich unter diesen Umständen ziemlich zufrieden."

Im Bild: Auch im berühmten Seebad Brighton südlich von London schlugen am Sonntag hohe Wellen gegen die Kaimauern.

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Nicht nur auf der Schiene, auch auf der Straße war der Verkehr stark beeinträchtigt. Etliche Strecken im Süden des Landes wurden wegen umgestürzter Bäume gesperrt, Brücken wegen starker Winde geschlossen.

Im Bild: Sturm statt sonntägliche Strandidylle in Brighton.

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Am Londoner Flughafen Heathrow wurden 130 Flüge gestrichen. Auch Verbindungen von und nach Deutschland sind betroffen. Auch in der Millionenmetropole herrschte Chaos im Bahnverkehr.

Im Bild: Die Westminster-Brücke in der Londoner Innenstadt am Sonntag.

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Mehr als 200.000 Haushalte in ganz England waren zwischenzeitlich ohne Strom. Auf der anderen Seite des Ärmelkanals, in der Normandie und der Bretagne waren 75.000 Haushalte betroffen. Die Wetterbehörde Met Office rief für die südliche Hälfte Englands die mittlere von drei Alarmstufen aus und meldete 146 Mal Überschwemmungsalarm.

Im Bild: Ein Mann und sein Hund warten an der walisischen Atlantikküste auf den Sturm.

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In East Sussex wird ein Teenager vermisst. Es wird befürchtet, dass der Junge ins Meer gespült wurde.

Im Bild: Der Hafen von Porthcawl, Wales, in den Anfängen des Sturms.

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Ebenfalls in der Grafschaft Sussex wurde laut Guardian ein Polizeiwagen von einem umstürzenden Baum beschädigt, in Eastbourne fuhr ein Pkw gegen einen Stamm, der die Straße blockierte, der Fahrer blieb jedoch unverletzt.

Im Bild: Dramatischer Seegang in Brighton.

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Bis Montagmittag soll sich die Lage in ganz England normalisiert haben. Bis dahin setzen die Briten womöglich auch auf die Macht der Symbolik. Sie haben den Sturm St Jude getauft, nach dem Apostel Judas Thaddäus, dessen Festtag am Sonntag gefeiert wurde. St Jude gilt als Patron "der verzweifelten und hoffnungslosen Fälle".

© Süddeutsche.de/Reuters//leja/mahu/sks
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