Großbritannien:Hoffnung auf "bedeutsame Erkenntnisse" im Fall Maddie

Vor mehr als sechs Jahren verschwand Madeleine McCann

Vor mehr als sechs Jahren verschwand Madeleine. Ihre Eltern Kate und Gerry McCann zeigten im Jahr 2007 in Berlin bei einer Pressekonferenz ein Foto ihrer Tochter.

(Foto: dpa)

Vor sechs Jahren verschwand Maddie McCann aus einer Ferienanlage in Portugal. Der Fall sorgte weltweit für Aufsehen - doch alle Ermittlungen verliefen erfolglos. Doch jetzt will Scotland Yard neue, wichtige Informationen vorlegen. Allerdings bestreitet die britische Polizei, dass es bereits eine Festnahme gegeben habe.

Nach neuen Ermittlungen im Fall der spurlos verschwundenen Madeleine McCann hofft die britische Polizei auf einen Durchbruch: Sowohl im Zeitablauf als auch bei der bisherigen "Version der Geschehnisse" um das Verschwinden des damals dreijährigen Mädchens Madeleine in Portugal im Mai 2007 habe es "bedeutsame Veränderungen" gegeben. Das teilte Scotland Yard nach neuen, zweijährigen Ermittlungen mit.

Die Erkenntnisse sollen an diesem Montagabend in der BBC-Sendung Crimewatch vorgelegt werden. Das Crimewatch-Programm soll in dieser Woche auch in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY... ungelöst ausgestrahlt werden sowie im niederländischen Fernsehen. Bild am Sonntag zitierte die Eltern McCann mit den Worten: "Sechs Jahre lang haben wir nicht aufgegeben, weltweit nach unserer Tochter zu suchen. Jetzt gibt es neue Informationen, neue Hoffnung."

41 "Personen von Interesse"

Scotland-Yard-Chefermittler Andy Redwood sagte am Sonntag: "Wir haben bei Null angefangen und alles neu analysiert, ohne das Vorhergegangene zu akzeptieren."

Die Arbeit seines Teams habe neues Licht auf bisherige Erkenntnisse geworfen. Er hoffe, dass der TV-Appell zu "Informationen führen wird, die unsere Ermittlungen weiterbringen." Nach Informationen der Sunday Times könnte Maddie nach einem Einbruch in das Ferien-Apartment der McCanns entführt worden sein.Ihre Eltern, die Ärzte Kate und Gerry McCann, hatten die damals fast vierjährige Maddie und ihre jüngeren Geschwister während eines Abendessens in der Wohnung zurückgelassen. Offenbar will die Polizei in einer 25-minütigen detaillierten Rekonstruktion neue Phantombilder von möglichen Verdächtigen ausstrahlen, die sich zur Zeit des Verschwindens von Maddie in der Ferienanlage Praia da Luz an der Algarve-Küste aufgehalten haben könnten.

Scotland Yard hatte vor längerem mitgeteilt, man wolle die Telefondaten sämtlicher Menschen auswerten, die sich damals in dem Feriendorf aufgehalten hätten. Die portugiesische Polizei hatte ihre Ermittlungen 2008 eingestellt. Scotland Yard hatte den Fall im Jahr 2011 in die Hand genommen, nachdem sich der britische Premierminister David Cameron persönlich dafür eingesetzt hatte.

Im Juli hatte die Londoner Polizei dann bekanntgegeben, es hätten sich bei den Untersuchungen 41 "Personen von Interesse" herausgebildet, darunter 15 Briten. In 31 Fällen seien Polizeikräfte im Ausland, überwiegend in Europa, um Mithilfe gebeten worden.

Ein Bericht des Sunday Mirror, nach dem ein Brite in Zusammenhang mit dem Fall festgenommen worden sei, wurde am Sonntag dementiert. "Ich kann das nicht bestätigen. Das ist nicht wahr", sagte eine Sprecherin der Greater Manchester Police (GMP). Zuvor hatte auch Scotland Yard in London auf Anfrage erklärt, man könne keine Festnahme bestätigen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: