Großbrand in Israel:Polizei nimmt Verdächtige fest

Zwei Tage nach Ausbruch des verheerenden Großbrands in Nordisrael hat die Polizei zwei Verdächtige festgenommen. Sie sollen das Feuer durch eine Unachtsamkeit ausgelöst haben.

Zwei Tage nach Ausbruch eines verheerenden Waldbrandes in Israel hat die Polizei zwei mutmaßliche Brandverursacher festgenommen. Das sagte Polizeisprecher Mickey Rosenfeld. Die beiden Personen könnten den Großbrand durch Unachtsamkeit verursacht haben. Weitere Einzelheiten wollte Rosenfeld allerdings nicht nennen.

Der Onlinedienst der israelischen Tageszeitung Haaretz berichtete, dass die Festgenommenen in dem von Drusen bewohnten Dorf Usufija im Karmel-Gebirge lebten. Erste Untersuchungen der Ermittler legten den Schluss nahe, dass das Feuer auf einem illegalen Müllabladeplatz in der Nähe des Dorfes ausgebrochen sei.

Die Feuerwalze rückte indessen nach israelischen Medienberichten näher an Haifa heran, wo sich Löschtrupps schwerpunktmäßig um das Universitätsgelände und den Vorort Denya aufstellten, um das Schlimmste zu verhindern. Trotz aller Bemühungen werde die Lage aber "immer schlimmer", sagte Haifas Bürgermeister Yona Yahav.

Auch Deutschland hat Israel seine Hilfe zugesichert und will zwei Transporthubschrauber in das Katastrophengebiet schicken. Das teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Ein Vorauskommando des Bundesverteidigungsministeriums soll am Sonntag nach Israel verlegt werden, um den Einsatz vor Ort vorzubereiten. Am Montag sollen die Hubschrauber vom Typ CH-53 folgen.

Durch das Buschfeuer im Karmel-Gebirge starben bisher 42 Menschen, über 17.000 Menschen wurden in die Flucht getrieben. Nach einem Hilferuf von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu war eine internationale Welle der Unterstützung angerollt. Viele Länder schickten Löschflugzeuge für den Kampf gegen den größten Brand in der Geschichte Israels, auch ganze Feuerwehreinheiten aus dem Ausland trafen zur Unterstützung ein. Insgesamt waren rund 3000 Feuerwehrleute im Einsatz.

Mit der Luftwaffe gegen die Flammen

Am Samstag wollten die Feuerwehren gezielt gegen die Flammen vorgehen. Schon am Morgen sollten die inzwischen eingetroffenen rund 30 Löschflugzeuge unter der Leitung von israelischen Luftwaffenoffizieren koordiniert gegen die Feuerwalze eingesetzt werden. Feuerwehrsprecher Yoram Levi gab sich optimistisch. "Wir werden den Flammen einen schweren Schlag verpassen", wurde er auf der Website ynet.com zitiert. Zunächst aber regierten die Flammen.

Am Freitagabend konnten sich mehrere Feuerwehrleute gerade noch im letzten Moment vor einer rasend schnellen Feuersbrunst in der Ortschaft Nir Etzion in Sicherheit bringen. Rettungssanitäter suchten die Umgebung ab. Die Feuerwalze konnte sich so rasend schnell ausbreiten, weil in Israel seit Monaten Trockenheit herrscht. Die Mittagstemperaturen liegen bei 28 Grad Celsius. Außerdem wurden die Flammen lange Zeit durch stark drehende Winde weiter angefacht. Die israelischen Medien kritisieren eine völlig unzureichende Ausstattung der Feuerwehr.

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