In Griechenland haben Unbekannte in einem Athener Einkaufszentrum einen Sprengsatz gezündet und erheblichen Schaden verursacht. Die Bombe soll dabei in einem Müllbehälter in der Nähe einer Bankfiliale detoniert worden sein. Durch die Explosion wurden zwei Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes leicht verletzt. Mehrere Geschäfte sind beschädigt worden. Regierung und Parteien verurteilten den Anschlag.
Ein Mitarbeiter sagte, es sei eine starke Detonation gewesen. Das Einkaufszentrum war zuvor weitgehend evakuiert worden, weil es telefonische Warnungen gegeben hatte. Ein anonymer Anrufer soll bei einer Zeitung und einer Nachrichten-Internetseite etwa 50 Minuten vor dem Anschlag angerufen haben. Die meisten Geschäfte des Einkaufszentrums waren zum Zeitpunkt der Explosion geschlossen. Nur in den oberen Stockwerken waren Cafés und Kinos geöffnet.
In den vergangenen Tagen hatten Unbekannte bereits mehrere Anschläge auf verschiedene Organisationen, Journalisten und Politiker verübt und auch auf das Büro des Ministerpräsidenten Antonis Samaras geschossen. Zu einigen Taten bekannten sich Gruppen, die die schwere Finanzkrise des Landes als Anlass für ihre Attentate bezeichneten. Die Polizei vermutet auch hinter dem jüngsten Anschlag autonome Gruppierungen.
Griechenland durchlebt das sechste Rezessionsjahr in Folge. Wegen der Wirtschaftskrise wächst in der Bevölkerung die Wut auf die Banken, die politische Klasse und die ausländischen Gläubiger, denen die Menschen die Schuld am Niedergang des Landes geben.