ÖsterreichAmoklauf an Schule in Graz – mindestens elf Tote

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Polizisten schirmen den Platz vor dem Gebäude ab, aus dem Kinder evakuiert werden.
Polizisten schirmen den Platz vor dem Gebäude ab, aus dem Kinder evakuiert werden. (Foto: Borut Zivulovic/REUTERS)

In einem Gymnasium in Graz sterben zehn Menschen, außerdem ist der Schütze offenbar tot. Es gibt zwölf Verletzte. Bundeskanzler Stocker spricht von einer „nationalen Tragödie“. Was bisher bekannt ist.

In Österreich hat es bei Schüssen an einer Grazer Schule elf Tote gegeben. Das teilten die österreichischen Behörden mit. Unter den Toten befindet sich demnach auch der Schütze. Den Behörden zufolge gibt es zwölf Verletzte, die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete zunächst von zwei Patienten im kritischen Zustand. Eine davon – eine erwachsene Frau, die in das Universitätsklinikum Graz eingeliefert worden war – sei später ihren schweren Verletzungen erlegen, so die APA unter Berufung auf das Krankenhaus.

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Der Landespolizei Steiermark zufolge soll es sich bei dem Täter um einen 21-jährigen ehemaligen Schüler der Schule gehandelt haben. Die Schule soll er ohne einen Abschluss verlassen haben. Bei dem Schützen seien zwei Waffen gefunden worden, die er legal besessen habe. Der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, bestätigte im ORF, dass bei einer Hausdurchsuchung ein Abschiedsbrief „in analoger und digitaler Form“ gefunden wurde, daraus konnte jedoch kein Motiv abgeleitet werden. Laut dem österreichischen Innenminister Gerhard Karner gehen die Behörden von einem Einzeltäter aus.

Am Bundesoberstufenrealgymnasium (BORG) Dreierschützengasse waren demnach am Vormittag gegen zehn Uhr Schüsse gefallen. Spezialeinheiten seien sofort alarmiert worden.

(Foto: Grafik: SZ)

Die Schule ist ein sogenanntes Bundesoberstufenrealgymnasium. An solchen Schulen sind Schülerinnen und Schüler in der Regel 14 Jahre und älter. Die Schule zeigt auf ihrer Webseite 17 Schulklassen und ein Foto von rund 40 Lehrkräften.

Österreichs Bundeskanzler Christian Stocker zeigte sich entsetzt. „Der Amoklauf an einer Schule in Graz ist eine nationale Tragödie, die unser gesamtes Land tief erschüttert“, schrieb er auf der Plattform X. „Durch diese unfassbare Tat wurden Jugendliche plötzlich aus dem Leben gerissen, das sie noch vor sich hatten.“ Es gebe keine Worte für den Schmerz und die Trauer.

Nach den tödlichen Schüssen werde Österreich mit einer dreitägigen Staatstrauer gedenken, sagte eine Sprecherin des Kanzleramts der Deutschen Presse-Agentur. Die Flaggen an Präsidentschaftskanzlei und Bundeskanzleramt sowie an anderen offiziellen Gebäuden würden auf halbmast gesetzt.

Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen äußerte sich. „Dieser Horror ist nicht in Worte zu fassen“, schreibt er. „Heute und in den schweren Tagen, die kommen, wird unser Land zeigen, dass in diesem Miteinander unsere Stärke liegt.“

Hinweis: In einer früheren Version haben wir unter Berufung auf österreichische Medien berichtet, der Täter sei 22 Jahre alt. Später haben die österreichischen Behörden bekannt gegeben, dass der Schütze 21 Jahre alt war.

Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie Hilfe in Notsituationen brauchen, kontaktieren Sie bitte die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern.

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