Die USA mögen in vielerlei Hinsicht verrückt sein, in einer ist sie es ganz bestimmt: Statistiken. Alles, was irgendwo, irgendwann passiert, wird akribisch und detailliert protokolliert. Baseball-Ergebnisse, das Abstimmungsverhalten von Hispanics bei Präsidentschaftswahlen, Auch Schießereien an Schulen und Universitäten. Seit Mittwoch ist die Statistik um einen traurigen Eintrag reicher: Ein 19-Jähriger tötete in Parkland, Florida, an seiner ehemaligen High School mindestens 17 Menschen, er ist verantwortlich für das schlimmste Massaker an US-Schulen seit 2012. Damals waren an der Sandy Hook Grundschule in Newtown, Connecticut, 26 Menschen gestorben.
Sämtliche derartige Vorfälle sind hervorragend aufgearbeitet. Non-Profit-Organisationen sammeln sie, um auf die Gefahr des laschen Waffenrechts in den USA aufmerksam zu machen. Und ein Blick auf deren Daten macht betroffen: Allein im noch jungen Jahr 2018, in 46 Tagen also, gab es in den USA 15 schwerwiegende Vorfälle mit Schusswaffen an Schulen und Universitäten. 2016 und 2017 hatte es zum gleichen Zeitpunkt des Jahres jeweils sieben Vorfälle mit Schusswaffen gegeben.
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Seit dem Amoklauf an der High School von Columbine, Colorado, im April 1999 haben mehr als 150 000 US-Schüler von mindestens 170 Grund- oder weiterführenden Schulen eine Schießerei auf ihrem Schulgelände erlebt, rechnete die Washington Post aus. Dutzende Suizide, Unfälle und Angriffe nach Schulschluss, in denen Kinder Schusswaffengebrauch erlebten, seien nicht mitgezählt.
Der New York Times zufolge gab es in den vergangenen vier Jahren jeden Monat durchschnittlich sieben Zwischenfälle mit Schusswaffen an Schulen und Universitäten. Bei den dieser Berechnung zugrundeliegenden 273 Schießereien seien landesweit 439 Menschen von einer Kugel getroffen worden, 121 davon tödlich.