Seit die hundert Kilogramm schwere Goldmünze im März 2017 aus dem Berliner Bode-Museum gestohlen wurde, ist einiges passiert. Drei junge Männer aus einer bekannten arabischen Großfamilie, die das Goldstück aus dem Museum gewuchtet hatten, wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, gegen einen von ihn wird inzwischen auch wegen des Juwelendiebstahls im Grünen Gewölbe in Dresden ermittelt. Nur einer kam bislang nicht zu seinem Recht: der Eigentümer der Münze, ein Kunstsammler aus Düsseldorf.
Der hatte die Big Maple Leaf aus fast reinem Gold 2010 gekauft und dem Bode-Museum als Leihgabe für die Ausstellung "Goldgiganten" überlassen. Die Münze war versichert, allerdings weigerte sich seine Versicherung nach dem Diebstahl, den gesamten Wert zu erstatten, insgesamt 4,2 Millionen Euro. Der Sammler bekam lediglich 20 Prozent, aus Sicht der Versicherung hatte das Bode-Museum nicht ausreichend für die Sicherheit der Münze gesorgt. Tatsächlich waren im Prozess zahlreiche Sicherheitsmängel ans Licht gekommen. Beispielsweise war ein Fenster nicht an den Alarm angeschlossen und ließ sich zudem leicht aufhebeln. Ein früherer Einbruchsversuch an derselben Stelle war nicht bemerkt worden.
Zersägt und eingeschmolzen
Der Sammler verklagte die Versicherung - und verlor 2020 vor dem Berliner Landgericht. Doch nun hat die nächsthöhere Instanz, das Berliner Kammergericht, entschieden, dass dem Eigentümer mehr Geld zusteht. Die Sicherheitsmängel im Museum seien zwar gravierend gewesen, und hätte die Versicherung davon gewusst, hätte sie die Münze wohl nicht versichert, so das Kammergericht. Doch sie dürfe die Schadenssumme nur um die Hälfte kürzen. Der Eigentümer erhält nun insgesamt 2,1 Millionen Euro.
Die Münze selbst wurde wohl zersägt und eingeschmolzen, alles, was man von ihr fand, war ein wenig Goldstaub.