Im Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein hat dessen frühere Partnerin erfolglos versucht, aus der Untersuchungshaft entlassen zu werden. Anwälte von Ghislaine Maxwell hatten beantragt, sie im Gegenzug von einer Zahlung in Höhe von 28,5 Millionen Dollar auf freien Fuß zu setzen. Das zuständige Gericht lehnte den Antrag am Montag ab.
Es komme "erneut zu dem Schluss", dass es keine neuen Umstände gebe, die "das Erscheinen der Angeklagten bei künftigen Verfahren angemessen gewährleisten können", erklärte Richterin Alison Nathan in einem zweiseitigen Beschluss. "Keine der neuen Informationen, die die Beklagte zur Begründung ihrer Anträge vorgelegt hat, hat einen wesentlichen Einfluss auf die Feststellung des Gerichts, dass sie ein Fluchtrisiko darstellt."
Maxwell muss sich wegen des Vorwurfs vor Gericht verantworten, Epstein Mitte der 1990er-Jahre Minderjährige zugeführt zu haben, damit dieser sie missbrauchen konnte. Ein erster Antrag zur Freilassung gegen Kaution wurde kurz nach ihrer Festnahme im Juli abgewiesen.
Maxwells Anwälte schrieben, sie wolle nichts mehr, als sich gegen die Anschuldigungen zu verteidigen, "die auf unbestätigten Aussagen von einer Handvoll Zeugen über Ereignisse beruhen, die vor mehr als 25 Jahren geschahen".
Maxwell beklagt Haftbedingungen
Zuletzt hatte Maxwell sich über ihre Haftbedingungen beklagt. Sie werde im Gefängnis in Brooklyn schlechter behandelt als verurteilte Terroristen und Mörder, sagte ihre Anwältin Bobbi Sternheim. Die 59-Jährige werde nachts alle 15 Minuten geweckt, um festzustellen, ob sie noch atme. Sie befinde sich praktisch in Einzelhaft und werde rund um die Uhr aufdringlich und übermäßig kontrolliert. Dabei sei sie weder gemütskrank noch suizidgefährdet oder vorbestraft.
Der Britin wird vorgeworfen, mindestens drei Mädchen und junge Frauen angeworben und zu Epstein gebracht zu haben, damit er sich dann an ihnen vergehen konnte. Eines der Mädchen soll erst 14 Jahre alt gewesen sein. Die Fälle reichen zurück in die Jahre 1994 bis 1997.
Im August 2019 tötete sich der Millionär Epstein selbst, als er in einer Bundeshaftanstalt in Manhattan auf sein Verfahren wegen mutmaßlichen Menschenhandels zur sexuellen Ausbeutung wartete.