Missbrauchsskandal:Ghislaine Maxwell bietet Millionen-Kaution

Missbrauchsskandal: Ghislaine Maxwell will nicht länger in U-Haft bleiben.

Ghislaine Maxwell will nicht länger in U-Haft bleiben.

(Foto: Laura Cavanaugh/AFP)

Die angeklagte ehemalige Lebensgefährtin von Jeffrey Epstein will unbedingt aus der Untersuchungshaft. Dafür ist sie sogar bereit, eine Kaution von 28,5 Millionen Dollar zu zahlen.

Im Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein versucht dessen frühere Partnerin aus der Untersuchungshaft entlassen zu werden. Anwälte von Ghislaine Maxwell beantragten in den vergangenen Tagen, sie im Gegenzug für 28,5 Millionen Dollar auf freien Fuß zu bekommen. Bewaffnete Leibwächter sollten für ihre Sicherheit an ihrem Wohnort in New York City sorgen, hieß es in dem Antrag.

Dieser wurde am vergangenen Dienstag unter Verschluss gestellt, und am Montag öffentlich und teils geschwärzt vor einem Bundesgericht in Manhattan eingegeben.

Maxwell muss sich wegen des Vorwurfs vor Gericht verantworten, Epstein Mitte der 1990er-Jahre drei Minderjährige zugeführt zu haben, damit dieser sie missbrauchen konnte. Ein erster Antrag zur Freilassung gegen Kaution wurde kurz nach ihrer Festnahme im Juli abgewiesen.

Maxwells Anwälte schrieben, sie wolle nichts mehr, als sich gegen die Anschuldigungen zu verteidigen, "die auf unbestätigten Aussagen von einer Handvoll Zeugen über Ereignisse beruhen, die vor mehr als 25 Jahren geschahen".

Zuletzt hatte Maxwell sich über ihre Haftbedingungen beklagt. Sie werde im Gefängnis in Brooklyn schlechter behandelt als verurteilte Terroristen und Mörder, sagte ihre Anwältin Bobbi Sternheim. Die 58-Jährige werde nachts alle 15 Minuten geweckt, um festzustellen, ob sie noch atme. Sie befinde sich praktisch in Einzelhaft und werde rund um die Uhr aufdringlich und übermäßig kontrolliert. Dabei sei sie weder gemütskrank noch selbtsmordgefährdet oder vorbestraft.

Der Britin wird vorgeworfen, mindestens drei Mädchen und junge Frauen angeworben und zu Epstein gebracht zu haben, damit er sich dann an ihnen vergehen konnte. Eins der Mädchen soll erst 14 Jahre alt gewesen sein. Die Fälle reichen zurück in die Jahre 1994 bis 1997.

Im August 2019 tötete sich der Millionär Epstein selbst, als er in einer Bundeshaftanstalt in Manhattan auf ein Verfahren wegen mutmaßlichen Menschenhandels zur sexuellen Ausbeutung wartete.

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