Getrennte Hochzeit:Aus heiterem Himmel

Brautpaare haben manchmal die absonderlichsten Ideen. Nun kam das erste Ja-Wort aus dem All, gesendet vom Kosmonauten Malenchenko. Seine Braut vergnügt sich bis zu seiner Rückkehr mit dem Abbild aus Pappe.

Per Videoschaltung hat der russische Kosmonaut Juri Malenchenko aus dem Weltall heraus seiner Freundin Katja das Ja-Wort gegeben. Von Bord der Internationalen Raumstation ISS aus heiratete der 41-Jährige am Sonntag seine 26 Jahre alte Freundin, die während der Trauzeremonie in Houston im US-Bundesstaat Texas war, wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtete.

Getrennte Hochzeit: Auch wenn zwischen ihnen knapp 400 Kilometer-Luftlinie liegen, ist Ekaterina Dmitriev - kurz Katja - in ein gewöhliches Brautkleid geschlüpft.

Auch wenn zwischen ihnen knapp 400 Kilometer-Luftlinie liegen, ist Ekaterina Dmitriev - kurz Katja - in ein gewöhliches Brautkleid geschlüpft.

(Foto: Foto: dpa)

Die Hochzeit war eine Premiere: Noch nie hatte ein Mensch aus dem All heraus eine Ehe geschlossen. Bei seinem Ja-Wort umkreiste Malenchenko die Erde in einer Umlaufbahn in 400 Kilometern Höhe. Nach US-Medienberichten übernahm ein Raumfahrerkollege Malenchenkos auf der ISS die Rolle des Trauzeugen. Bei der Erdzeremonie in Texas vertrat ein Verwandter der Braut den abwesenden Bräutigam.

Nach texanischem Recht können Paare auch dann heiraten, wenn einer der Partner nicht anwesend ist. Dafür müssen allerdings triftige Gründe vorliegen. Die Behörden erkannten Malenchenkos Raumaufenthalt als einen solchen Grund an. Weniger kulant zeigte sich die russische Raumfahrtbehörde Rosawiakosmos. In den Verträgen mit künftigen Kosmonauten würden Weltraumhochzeiten ausdrücklich verboten werden, kündigte ein Sprecher in Moskau an.

Ein US-Fernsehsender hatte sich die Exklusivrechte an der Übertragung gesichert. Malenchenko ist seit April im All. Nach seiner Rückkehr will das frischvermählte Paar die kirchliche Trauung in Russland nachholen und anschließend die Flitterwochen in Australien verbringen.

(sueddeutsche.de/ AFP)

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