Gegen das zunehmend exzessive Trinken Jugendlicher setzt die Bundesregierung auf ein bundesweites Präventionsprogramm.
Die Erfahrungen des seit 2003 laufenden Bundesmodellprojekts "Halt" an elf Orten seien viel versprechend, sagte die Drogenbeauftragte Sabine Bätzing am Dienstag in Berlin. Allerdings will der Bund kein Geld für die Ausweitung geben und hofft stattdessen auf die Krankenkassen.
"Mein Ziel ist, dass die 'Halt'-Idee schnell bundesweit genutzt und langfristig solide finanziert wird", sagte Bätzing.
Hintergrund des Modellprojekts war die dramatisch steigende Zahl von Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen. Mussten im Jahr 2000 12.035 Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren sturzbetrunken im Krankenhaus behandelt werden, so waren es 2004 bereits 17.931.
Mehr als die Hälfte der Jugendlichen hatte bei Einweisung ins Krankenhaus mehr als zwei Promille Alkohol im Blut. Im "Halt"-Projekt werden Jugendlichen nach einer Alkoholvergiftung noch im Krankenhaus Gespräche und Kurztherapien angeboten. Außerdem werden gezielt zum Beispiel Festbetreiber angesprochen, keinen Alkohol an Jugendliche unter 16 Jahren abzugeben.