Gesundheit:Schleswig-Holsteiner fühlen sich von Hitze belastet

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DAK-Gesundheitsreport. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)

Hitzewellen sind in Schleswig-Holstein seltener als im Süden oder Osten Deutschlands. Im Norden fühlen sich nach einer Umfrage aber besonders viele Menschen beeinträchtigt, wenn es heiß wird.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Kiel (dpa/lno) - In Schleswig-Holstein kommen nach einer Umfrage besonders viele Menschen schlecht mit Hitze zurecht. 44 Prozent der Befragten gaben in einer repräsentativen Civey-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse AOK an, schlecht oder eher schlecht mit langanhaltender Hitze klarzukommen. Das sei der höchste Wert aller Bundesländer, teilte die AOK am Dienstag mit. Darauf folgen Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen (jeweils 42 Prozent). Die wenigsten Menschen fühlen sich im Saarland und in Sachsen-Anhalt negativ von Hitze betroffen. Dort seien es jeweils 33 Prozent. 

42 Prozent der Befragten in Schleswig-Holstein gaben an, gut mit längeren Hitzeperioden umgehen zu können. Fast jedem zweiten befragten Schleswig-Holsteiner (47 Prozent) bereiten langanhaltende Hitzewellen und deren Zunahme nach AOK-Angaben Probleme und Sorgen. 38 Prozent wünschen sich zudem mehr Informationen über Auswirkungen auf die Gesundheit. „Hitze ist das größte durch den Klimawandel verursachte Gesundheitsrisiko in Deutschland und wird in den kommenden Jahren noch weiter zunehmen“, sagte der AOK-Vorstandsvorsitzende Tom Ackermann. „Unsere Umfrage-Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Bevölkerung noch besser über Risiken des Klimawandels und die möglichen Folgen für ihre Gesundheit zu informieren.“

Die Befragten in Schleswig-Holstein nannten als konkrete gesundheitliche Beschwerden durch Hitze am häufigsten Erschöpfung (48 Prozent), Kopfschmerzen (20 Prozent) sowie Schwindel und Übelkeit (16 Prozent). Auf Hitzeperioden reagieren 76 Prozent der Befragten mit einer größeren Trinkmenge, 52 Prozent mit dem Verdunkeln der Wohnung oder des Hauses, 42 Prozent mit leichten Mahlzeiten und 38 Prozent mit längeren Ruhepausen im Alltag.

Nach einer aktuellen Auswertung des IBE-Lehrstuhls für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München wurden in Deutschland im Sommer 2022 insgesamt 9100 Sterbefälle im Zusammenhang mit Hitze registriert, davon 220 in Schleswig-Holstein.

Nach einer Auswertung der DAK-Gesundheit fühlen sich 21 Prozent der Beschäftigten in Schleswig-Holstein bei Hitze während der Arbeit stark belastet. Hochgerechnet auf alle Beschäftigten des nördlichsten Bundeslandes wären das mehr als 300 000 Menschen, teilte die Krankenkasse mit. Mehr als zwei Drittel sehen ihre Leistungsfähigkeit durch Extremtemperaturen eingeschränkt. Etwa jeder Achte habe hitzebedingte Gesundheitsprobleme.

In der Analyse der Krankschreibungen aller DAK-versicherten Beschäftigten bundesweit zeigt sich den Angaben zufolge, dass es bei steigenden Temperaturen im Sommer mehr Arbeitsausfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt. „Hitze ist das größte durch den Klimawandel bedingte Gesundheitsrisiko – auch für die Beschäftigten“, so Cord-Eric Lubinski, Landeschef der DAK-Gesundheit in Schleswig-Holstein. „Beim Klima- und Hitzeschutz brauchen wir eine Bewusstseinswende und mehr Aufklärung.“

© dpa-infocom, dpa:240528-99-189829/3

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