Gestohlene Kirchturmspitze:Die reuigen Diebe von Göttingen

Nur eine Schnapsidee? Nach dem spektakulären Diebstahl einer Kirchturmspitze in Göttingen taucht ein zerknirschtes Bekennerschreiben auf - und ein Teil des Diebesguts.

Vor vier Tagen hat der Diebstahl der vergoldeten Spitze der Göttinger Jacobikirche bundesweit Schlagzeilen gemacht - jetzt bereuen die Diebe ihre Tat: Sie deponierten zumindest schon einmal die Wetterfahne samt zerknirschtem Geständnis inkognito in der Nähe der Innenstadt, sagte eine Polizeisprecherin am Samstag.

Immerhin: Die Wetterfahne der Göttinger Kirche ist wieder aufgetaucht. (Foto: Foto: dpa)

Das Kreuz der Kirchturmspitze und zwei Verbindungsstangen sind allerdings nach wie vor verschwunden. In ihrem am Computer verfassten Brief schrieben die Diebe, sie seien in angetrunkenem Zustand auf das Gerüst zu dem 72 Meter hohen Turm geklettert und hätten die vier Meter hohe und 30 Kilogramm schwere Bekrönung gestohlen.

Die Ermittler haben allerdings Zweifel daran, dass die Täter in angetrunkenem Zustand auf den Turm gelangt sein könnten. Obwohl dieser wegen einer seit Monaten laufenden Sanierung komplett eingerüstet ist, sei die Besteigung extrem schwierig und gefährlich, sagte Göttingens Polizeichef Thomas Rath. Die Wetterfahne und das Bekennerschreiben wurden spurentechnisch untersucht.

Zu möglichen Motiven der Täter könne man bislang allenfalls spekulieren, sagte Kaatz. Vermutlich hätten sie aus einer Laune heraus gehandelt oder wegen einer Wette. Der Pastor der evangelischen Jacobigemeinde, Harald Storz, war höchst erfreut, dass das wertvollste Stück der Kirchturmspitze wieder aufgetaucht ist.

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