Jan O. hat den Doppelmord von Bodenfelde gestanden. Vor dem Untersuchungsrichter am Amtsgericht Northeim sagte der 26-Jährige umfassend aus, teilte die Staatsanwaltschaft Göttingen am Freitagnachmittag mit.
Der arbeitslose Mann gab demnach zu, die Teenager Nina, 14, und Tobias, 13, in der vergangenen Woche in Bodenfelde im Landkreis Northeim getötet zu haben.
Jan O. war drei Stunden lang vom Untersuchungsrichter vernommen worden. Weitere Details aus der Vernehmung gab das Gericht zunächst nicht bekannt.
Sein Mandant habe sich "weitgehend zur Sache eingelassen'", sagte der Anwalt Markus Richter am Freitag vor dem Amtsgericht Northeim. Sein Mandant sei sich "der Tat bewusst". Jan O. empfinde "Scham für seine Taten".
Nun herrscht auch Klarheit über das Motiv, das Jan O. bei seinen Taten leitete. Im Falle der 14 Jahre alten Nina tötete Jan O. aus sexuellen Motiven, wie Staatsanwalt Hans-Hugo Heimgärtner am Freitag mitteilte. Das Mädchen habe seine Annäherungsversuche zunächst abgewehrt, habe Jan O. ausgesagt. Er habe das Schreien von Nina verhindern wollen.
Ein zweiter Mord, um den ersten zu vertuschen
Tobias habe er dann Tage später ermordet, um die erste Tat zu vertuschen. Der Junge sei in der Nähe des Ortes gewesen, wo Ninas Leiche lag. In dieser Situation habe Jan O. sich entdeckt gefühlt und deswegen Tobias umgebracht.
Der Anwalt von Jan O. betonte zudem, dass sein Mandant zwischen dem Mord an Nina und dem an Tobias keine weiteren Straftaten begangen habe.
Bereits vor der Vernehmung war bekanntgeworden, dass der arbeitslose 26-Jährige sich nach einer Verurteilung wegen einer Diebstahlserie nur zur Bewährung auf freiem Fuß befunden hatte, als er die Morde beging.
Das erste Opfer, die Schülerin Nina, war am Freitag unter großer Anteilnahme beigesetzt worden. Rund 500 Freunde, Angehörige und Mitschüler hatten in Bodenfelde Abschied von dem 14 Jahre alten Mädchen genommen. Tobias wird am Samstag beigesetzt
