Gescheiterte Auktion von Neverland:King of Kitsch

Wirbel um Michael Jacksons Märchenwelt: Das Auktionshaus hat die Versteigerung der Neverland-Ranch abgesagt. sueddeutsche.de zeigt, welche Schätze Jackson behalten darf.

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Wirbel um Michael Jacksons Märchenwelt: Das Auktionshaus hat die Versteigerung der Neverland-Ranch abgesagt. sueddeutsche.de zeigt, welche Schätze Jackson behalten darf.

Jackson hat jahrelang Kunst und Kitsch angehäuft und damit sein Phantasiereich, die Neverland-Ranch in Kalifornien, ausgestattet. Nächste Woche sollte das Inventar unter den Hammer kommen. Jetzt darf Jackson seine Sammlung aus 2000 Gegenständen behalten.

Obwohl nichts mehr verkauft wird, können Interessenten die kristallbestückten Handschuhe, Comicfiguren und Prunkmöbel in einer Ausstellung besichtigen.

Das Mindestgebot für diese goldene Büste hätte 600 Dollar betragen sollen.

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Es sind die Requisiten einer bizarren Märchenwelt, die das Publikum bei der Ausstellung zu sehen bekommt. Jackson stattete sein Reich mit allem aus, was funkelt und glitzert: vergoldete Möbel, Kristallfiguren, Bronzestatuen, Marmorbrunnen.

Und immer wieder ist Michael Jackson zu sehen: hier als lebensgroße Wachsfigur.

Aber auch gemalt ...

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... als Ritter mit Lichtschwert und knappem Höschen.

Der King of Pop umgab sich in seinem Domizil mit Dutzenden Abbildern seiner selbst: Mal ist er auf einem Ölporträt als König abgebildet, mal auf einem Prachtgemälde als eine Art Peter Pan, der eine Gruppe von Kindern über eine Wiese führt.

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Ein Sammlerstück für Johnny-Depp-Fans: Versteigert werden sollten unter anderem die Scherenhände aus dem Film "Edward mit den Scherenhänden", die Jackson besitzt.

Auch ein Schachspiel aus ...

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... Gold und Marmor stand auf der Liste des Auktionators.

Doch nicht alle Gegenstände sind so luxuriös: Schon für 100 Dollar Anfangsgebot sollten Jacksons Hummel-Figuren aus deutscher Produktion unter den Hammer kommen.

Nicht so günstig wäre ...

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... der legendäre Glitzerhandschuh gewesen, den der Sänger bei einem seiner Auftritte zu dem Lied "Billie Jean" trug. Der kristallbesetzte Handschuh sollte mindestens 5000 Dollar einbringen.

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Der Thriller der Puppen: Der Sänger sammelte Hunderte Spielzeugfiguren.

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Jacksons lebensgroße Abbilder von Superman, Batman und Spiderman sollten ab 200 Dollar kosten, ein bunter Kaugummiautomat ab 1200 Dollar.

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Goldverziert, mit rotem Samt bezogen und mindestens 1500 Dollar teuer: Der Thron des ehemaligen King of Pop.

Jacksons Sammlung füllt fünf kiloschwere Kataloge, allein für diese opulenten Bände verlangt das Auktionshaus 200 Dollar.

Auktionator Julien's ist beim Anblick der Ausstellungsstücke ganz verzückt. "Michael Jackson war ein enthusiastischer und eifriger Sammler, der alles zusammengetragen hat von exquisiten Antiquitäten bis hin zu Erinnerungsstücken der Popkultur", schreibt Julien's im Vorwort des Katalogs.

Zweifel an Jacksons Geschmack äußerte ...

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... Deirdre Wollard von Luxurist, einer Internetseite, die sich auf Luxusgüter spezialisiert. "Das ist eine verblüffende Schau von Reichtum ohne Maß", sagt Wollard. "Jackson muss einer der egozentrischsten Sammler der Welt sein", urteilt die Expertin. "In seinen Videospielen, den Disney-Produkten und dem Peter-Pan-Nippes spiegelt sich kindliche Raffgier wider."

Dieses Gemälde, auf dem Jackson als König posiert, spricht für sich.

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Anfangsgebot 70.000 Dollar: Jacksons Rolls-Royce ist mit Walnussholz verkleidet und mit 24-karätigem Gold verziert.

Wie es zur Verwirrung um die Ausstellung kam, ist noch unklar: Jackson gilt als verschuldet, nach seinem Pädophilie-Prozess vor vier Jahren konnte er trotz Freispruchs nicht mehr an die alten Erfolge anknüpfen. Aus Neverland ist er längst ausgezogen. Die Ranch musste er schließen, als er die Gehälter der Angestellten nicht mehr bezahlen konnte.

Nach Darstellung von Julien's hat der Sänger dem Auktionshaus zunächst den Auftrag gegeben, seine Sammlung zu versteiger. Später habe er plötzlich seine Meinung geändert - und kämpfte für seine Schätze.

Er zog sogar vor Gericht, um die Auktion zu stoppen.

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Sogar die ehemalige Eingangspforte der Neverland-Ranch wurde zum Verkauf angeboten. Schätzwert: 30.000 Euro.

Zunächst sah es so aus, als könnte Jackson die Zwangsversteigerung nicht stoppen: Am 3. April wies ein Gericht in Los Angeles einen entsprechenden Antrag des Sängers zurück.

Nun kommt die überraschende Wende: Jackson und Julien's haben ihren Streit beigelegt und sich darauf geeinigt, dass der Sänger seine Besitztümer und Erinnerungsstücke zurück bekommt.

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Der King darf nun seine Krone behalten. Im März kündigte Jackson in London eine Konzertserie mit 50 Auftritten an. Beginnen soll sie diesen Sommer. Dank der Einigung mit dem Auktionshaus muss Jackson bei dem Comeback nicht auf seine Insignien verzichten.

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