Gerichtsvollzieher in Berlin:Ein mutiger Mann

Gerichtsvollzieher in Berlin: Manche montieren ihr Namensschild ab, damit Björn Ellendt sie nicht findet. (Foto: Christian Kryl)

Manche montieren ihr Namensschild ab, damit Björn Ellendt sie nicht findet. (Foto: Christian Kryl)

Er wird beschimpft, belogen und angegriffen: Björn Ellendt ist seit 25 Jahren Gerichtsvollzieher im Berliner Ortsteil Oberschöneweide. Wenn er klingelt, öffnen sich Abgründe.

Von Gianna Niewel

Er klingelt, er tritt zurück und zur Seite, diese zwei Schritte, sagt er, können sein Leben retten. Irgendjemand hat das Treppenhaus gewischt, der Linoleumboden, aschgrau, glänzt noch nass. Niemand öffnet die Tür. Björn Ellendt klopft mit der Faust gegen das Holz. Björn Ellendt klopft wieder, macht wieder die zwei Schritte zurück. Hinter der Tür: Jemand bewegt sich, Schritte, ein Mann öffnet, die Haare verwuschelt, es ist zehn Uhr morgens, er blinzelt gegen das Licht. "Ja?" Der Mann ist fast nackt, er trägt nur ein T-Shirt. Er ist unbewaffnet.

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