Schüsse an Schule:Vater des Schützen von Georgia wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung festgenommen

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An der Apalachee High School trauern Kinder und Erwachsene um die Toten. (Foto: JESSICA MCGOWAN/Getty Images via AFP)

Nachdem ein 14-Jähriger an einer Schule mehrere Menschen getötet hat, gehen die Ermittler auch gegen seinen Vater vor. Er soll seinem Sohn die Tatwaffe zu Weihnachten geschenkt haben.

Im US-Bundesstaat Georgia hat die Polizei den Vater eines 14-Jährigen festgenommen, der an einer Schule mindestens vier Menschen getötet hatte. Dem 54 Jahre alten Vater des Schützen werde unter anderem fahrlässige Tötung zur Last gelegt, weil er seinem Sohn „wissentlich den Besitz einer Waffe erlaubt“ habe, sagte Chris Hosey von der örtlichen Ermittlungsbehörde in Georgia. Der Täter selbst müsse sich wegen Mordes verantworten. Die Ermittler hatten zuvor angekündigt, dass der 14-Jährige bei der Strafverfolgung wie ein Erwachsener behandelt werde.

Der US-Fernsehsender CNN berichtete unter Berufung auf Polizeikreise, der Vater des Jungen habe den Ermittlern selbst gesagt, dass er seinem Sohn die Waffe zu Weihnachten geschenkt habe: ein AR-15-ähnliches Sturmgewehr.

Der Jugendliche hatte am Mittwoch an einer Schule in der Stadt Winder nahe Atlanta das Feuer eröffnet. Unter den Toten sind laut Polizei zwei 14 Jahre alte Schüler und zwei Lehrkräfte. Neun weitere Menschen wurden bei der Attacke verletzt. Der Sheriff von Barrow County, Jud Smith, sagte, alle neun seien auf dem Weg der Besserung und würden sich vollständig erholen. Manche seien noch im Krankenhaus, andere bereits entlassen worden.

Den Ermittlern zufolge handelt es sich bei dem Schützen um einen Jugendlichen, der selbst an der Apalachee High School zur Schule ging. Ein Schulpolizist habe den 14-Jährigen gestellt. Der Teenager habe wohl befürchtet, dass es zu einem Schusswechsel kommen könnte, sich auf den Boden gelegt und aufgegeben. Zu einem möglichen Motiv machte die Polizei bislang keine Angaben. Allerdings hat sich die Tat wohl bereits vorab angedeutet.

Der 14-Jährige war den Behörden bereits aufgefallen

Der Jugendliche ist für die Polizei kein Unbekannter. Nach Angaben der Bundespolizei FBI gab es bereits im vergangenen Jahr mehrere anonyme Hinweise auf einen möglichen Angriff. Konkret sei es um Online-Drohungen gegangen, die Fotos von Waffen enthielten und einen Schusswaffenangriff an einer Schule ankündigten, hieß es. Der mutmaßliche Schütze und dessen Vater seien daraufhin vernommen worden. Der damals 13-Jährige habe bestritten, mit einer Attacke gedroht zu haben. Die örtlichen Schulen seien alarmiert worden, um den Jugendlichen weiter zu überwachen. Zu jenem Zeitpunkt habe es aber „keinen glaubhaften Grund für eine Festnahme oder für weitere Strafverfolgungsmaßnahmen“ gegeben.

Die Vorwürfe gegen den Vater des Schützen erinnern an einen anderen Fall aus der jüngeren Vergangenheit. Im April waren in den USA erstmals Eltern eines Teenagers, der an einer Schule ein Massaker angerichtet hatte, wegen fahrlässiger Tötung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Es ging um den Fall eines Jugendlichen, der 2021 vier Schüler an einer Schule im US-Bundesstaat Michigan erschossen hatte. Gegen seine Mutter und seinen Vater ergingen Haftstrafen von jeweils zehn bis 15 Jahren.

Es war das erste Mal, dass in den USA Eltern eines Todesschützen aufgrund persönlicher Verantwortung für solch ein Verbrechen verurteilt wurden. Die Tatwaffe war ein Geschenk der Eltern an ihren damals 15 Jahre alten Sohn, mit der er kurz darauf die Morde beging.

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