George Clooney in Berlin:Hey, Big Spender

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George Clooney hat in Berlin die Rechnung eines Sitznachbarn im Restaurant gezahlt - aus schlechtem Gewissen.  (Foto: Süddeutsche.de/dpa)

George Clooney verdreht gerade Berlin den Kopf. In der Hauptstadt produziert der Hollywoodstar seinen neuesten Film - und punktet mit Großzügigkeit und Manieren. So staunte ein Unternehmer nicht schlecht, als der Frauenschwarm dessen Rechnung in einem Edelrestaurant beglich.

Seite an Seite einen Film drehen mit "Bond"-Hottie Daniel Craig und Hollywood-Beauty Cate Blanchett. Und als Sahnehäubchen oben drauf einen der schönsten Männer der Filmindustrie als Regisseur. Kein Wunder, dass Samstagmorgen 3500 junge Männer und Frauen vor den Filmstudios Babelsberg in Potsdam standen, um sich als Komparse für George Clooneys neuen Film zu bewerben.

Oder aber sie hatten von der Spendierlaune des Oscar-Preisträgers gehört. Denn Clooney hat die Restaurant-Rechnung eines ihm fremden Geschäftsmannes bezahlt. Das berichtete die Bild-Zeitung. Demnach habe der Unternehmern am Freitagabend vor dem Casting im Berliner "Grill Royal" am Nebentisch des Schauspielers gesessen - und ihn nicht erkannt. Als er später seine Rechnung in dem Edelrestaurant an der Friedrichstraße von über 100 Euro zahlen wollte, war sie bereits beglichen. Nach Angaben des Kellners fürchtete die Runde um den "Sexiest Man Alive" von 1997 und 2006, sie sei zu laut gewesen.

"Das stimmte gar nicht. Sie verhielten sich sehr kultiviert. Ich war baff", zitiert die Boulevardzeitung den Geschäftsmann aus Berlin. Er habe den Englisch sprechenden Männern seine Visitenkarte gegeben, um sich später zu revanchieren. Erst beim Verlassen des Restaurants habe er erfahren, dass der spendable Gast Clooney war.

Eine Million Euro pro Drehtag

Der 51-jährige Oscar-Preisträger ist momentan und mindestens die nächsten drei Monate in Berlin, um in den Filmstudios Babelsberg seinen neuen Film "The Monuments Men" zu drehen. Darin macht sich eine Gruppe von Kunsthistorikern und Kuratoren auf, um von den Nazis gestohlene Kunstwerke vor ihrer Zerstörung zu retten. Der Film ist prominent besetzt. Neben Clooney, der auch das Drehbuch mitgeschrieben hat und Regie führt, sollen unter anderem Matt Damon und Bill Murray dabei sein.

Für lau ist so eine Besetzung aber nicht zu haben: Die Rede ist von 800.000 bis einer Million Dollar Fixkosten pro Drehtag. Bei einer anberaumten Drehzeit bis mindestens Mitte Mai steht ein Etat zwischen 70 und 80 Millionen Dollar im Raum. Das ist selbst für Clooney, den Erfolgsproduzenten von "Argo" oder "Michael Clayton" eine große Summe. Anfang März gehen die Dreharbeiten los.

5000 bis 8000 Komparsen müssen bis dahin gefunden werden, gedreht werden soll vor allem in Berlin und Brandenburg, aber wohl auch in Sachsen-Anhalt. Einzige Voraussetzung für die männlichen Komparsen: Keine Strähnen in den Haaren und dünn genug sein, um einen Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges glaubhaft wiedergeben zu können. 55 Euro gibt es für einen zehnstündigen Drehtag, jede weitere Überstunde wird mit fünf Euro vergütet. Aber vielleicht legt das Sexsymbol mit den grauen Schläfen ja noch ein bisschen was oben drauf.

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