Gelsenkirchen:Toter im Klinikaufzug

In einer Klinik in Gelsenkirchen wird ein seit längerem vermisster Patient tot in einem Aufzug gefunden.

Acht Tage hat ein Patient in einem kaputten Aufzug einer Klinik in Gelsenkirchen gelegen, bis die Leiche entdeckt worden ist. Nach einem Gutachten habe es bei dem Aufzug am 2. Juli eine technische Störung gegeben, teilte die Polizei am Montag mit. Die Notrufeinrichtung sei aber voll funktionsfähig gewesen. Nun werde auch untersucht, ob der Eingeschlossene den Notruf betätigt hat. Die Leitung der Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen äußerte ihre Betroffenheit: Man werde alles unternehmen, um mit der Polizei den Vorfall "lückenlos und schnellstmöglich" aufzuklären.

Bei dem Mann handele es sich um einen 59-jährigen Gelsenkirchener, der sich freiwillig als Patient in stationäre Behandlung der psychiatrischen Abteilung begeben hatte. Sein Verschwinden sei bereits am 2. Juli festgestellt worden, tags darauf hatte die Klinik die Polizei benachrichtigt. "Es bestand keine akute Lebensgefahr und es ist nicht ungewöhnlich, dass Patienten sich eigenverantwortlich und selbständig aus dem Krankenhaus entlassen. Aus diesem Grund wurde dem Verschwinden keine besondere Bedeutung zugemessen", hieß es bei der Polizei.

Nach der Obduktion des Toten hat die Polizei keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen. Die Todesursache habe die Obduktion aber zunächst nicht klären können, der Verwesungsprozess sei zu weit fortgeschritten gewesen. Auch zu der Frage, warum der Aufzug mehr als eine Woche defekt stand, liefen Ermittlungen, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Auf der gegenüberliegenden Seite gebe es einen zweiten intakten Aufzug.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: