Geldsegen in Duisburg:Unbekannte vererbt eine Million Euro an Polizei

  • Eine wohlhabende Duisburgerin hat der Polizei eine Million Euro vermacht. In ihrem Testament fordert sie, dass das Geld zur Bekämpfung von Kriminalität eingesetzt wird.
  • Zunächst war nicht klar, ob die Polizei das Geld überhaupt behalten darf.
  • Im kommenden Jahr will sie entscheiden, was mit der Summe finanziert wird.

Bei der deutschen Polizei gibt es viele Streitthemen: die Streichung von Planstellen, schlechte Bezahlung oder zu wenig Finanzmittel für laufende Ermittlungen. Über Letzteres dürfte sich die Duisburger Polizei eine Zeit lang nicht mehr beklagen müssen, denn sie hat eine Million Euro geerbt - von einer Unbekannten.

Das Geld hat den Ordnungshütern eine ältere Dame vermacht. In ihrem Testament hatte sie festgelegt, dass die Summe zur Bekämpfung von Kriminalität in der Ruhrstadt eingesetzt werden solle. "Im vergangenen Herbst ist dieser Geldsegen auf uns eingeprasselt", sagte Ramon van der Maat, Polizeisprecher der Stadt, der Lokalzeitung WAZ. Zu der Verstorbenen haben die Beamten keinen Kontakt gehabt. Warum die Frau die Polizei bedachte, sei ebenfalls nicht bekannt.

Noch kein Verwendungszweck für das Geld gefunden

Das Innenministerium von Nordrhein-Westfalen habe der Polizei in Duisburg inzwischen versichert, dass sie die Erbschaft annehmen dürfe. Normalerweise wird davon ausgegangen, dass es sich um Bestechung handelt, wenn jemand der Polizei Geld gibt. In diesem Fall liege aber kein derartiger Versuch vor.

Was die Polizei mit dem Geld machen will, ist noch nicht klar. Auch weil es möglicherweise noch zu einem Rechtsstreit mit den Hinterbliebenen der Frau kommen könnte. "Wir müssen abwarten", sagte der Sprecher. Der Betrag werde frühestens im kommenden Jahr zur Verfügung stehen. Bis dahin sind alle Zweigstellen der Duisburger Polizei dazu gefordert, eine Verwendung für das Geld zu finden.

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