Geiselnahme auf den Philippinen:Entführter Priester ist frei

Vier Wochen lang haben muslimische Rebellen den irischen Priester Michael Sinnott im philippinischen Dschungel gefangengehalten. Jetzt ist er frei - und will weiter missionieren.

Er scheint ein unverbesserlicher Missionar zu sein, ein Mann, der für das lebt, was er sagt und tut: "Mir geht es sehr gut", sagte ein lächelnder Michael Sinnott vor Journalisten am Donnerstagmorgen auf dem philippinischen Militärflughafen Zamboanga. Sinnott war vor vier Wochen von Rebellen verschleppt worden.

Geiselnahme auf den Philippinen: Nach seiner Freilassung flog der irische Priester Michael Sinnott zu einem Treffen mit der philippinischen Präsidentin Gloria Arroyo nach Manila.

Nach seiner Freilassung flog der irische Priester Michael Sinnott zu einem Treffen mit der philippinischen Präsidentin Gloria Arroyo nach Manila.

(Foto: Foto: AFP)

Die Entführer hätten ihn gut behandelt, die Lebensbedingungen im Urwald der Insel Mindanao seien aber hart gewesen. Der 79-Jährige, der vor vier Jahren am Herzen operiert worden war, sagte, dass er jetzt nach seiner Befreiung weiter als Missionar auf den Philippinen bleiben wolle. Muslimische Rebellen haben den katholischen Geistlichen Michael Sinnott im Morgengrauen den philippinischen Streitkräften übergeben. Nach Angaben des irischen Außenministers Micheal Martin wurde kein Lösegeld gezahlt.

Nach seiner Freilassung flog Sinnott zu einem Treffen mit der philippinischen Präsidentin Gloria Arroyo nach Manila. Nach Angaben des philippinischen Militärs ist der Geistliche von Rebellen der Moro-Islamischen Befreiungsfront (MILF) übergeben worden.

Wer Sinnott tatsächlich entführt hat, das ist aber unklar: Ein Sprecher der MILF bestritt, dass die Gruppe hinter der Verschleppung stehe. "Wir haben die Entführer überzeugt, ihn uns zu übergeben", sagte Mohaqer Iqbal, der für die MILF die Friedensverhandlungen mit der Regierung in Manila führt. Sinnott sagte, seine Entführer hätten einer örtlichen Abspaltung der MILF angehört.

Sinnott war Anfang Oktober von sechs Männern aus seinem Haus aus der Stadt Pagadian verschleppt worden. Die philippinischen Behörden hatten neben der MILF auch die Rebellengruppe Abu Sayyaf verdächtigt, die Verbindungen zum Terrornetzwerk El Kaida haben soll. Abu Sayyaf und MILF kämpfen für einen unabhängigen muslimischen Staat im Süden der mehrheitlich katholischen Philippinen.

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