Bei einem Geiseldrama in den Niederlanden hat ein Mann seine dreijährige Tochter erschossen und sich anschließend selbst getötet. Als die Polizei am Donnerstag nach einem stundenlangen Nervenkrieg eine Wohnung in Reuver an der deutschen Grenze stürmte, entdeckten die Beamten die Leichen des Mannes und seiner Tochter.
Das Familiendrama begann bereits am Morgen: Der Mann soll laut Polizei auf offener Straße nach einem Streit auf die Mutter des Kindes geschossen und sie am Bein verletzt haben. Danach verschanzte sich der 44-Jährige mit dem Mädchen in dem Haus, in dem das Kind mit der Mutter und deren Eltern wohnte, wie Lokalmedien berichteten.
Er wollte sich der Polizei stellen
Der mutmaßliche Täter hatte gegenüber der Polizei angegeben, dass er mit einer Uzi und einer Handgranate bewaffnet sei. Gegen Mittag kündigte er an, er wolle sich ergeben, zuvor seine Tochter aber noch eine Weile im Arm halten. Danach brach der Kontakt zu dem Geiselnehmer ab.
Später seien dann zwei "gedämpfte Geräusche" zu hören gewesen, berichtete Polizeichef Gery Veldhuis. Als die Beamten das Haus gestürmt hatten, hätten sie die beiden Leichen gefunden. "Das ist ein düsterer Tag für unsere Gemeinde", sagte die Bürgermeisterin von Reuver .
Die Beamten vermuteten zunächst ein Beziehungsdrama als Motiv. Der Polizei hatte der Mann per Telefon erklärt, dass er "frustriert war, dass er seine Tochter so selten sah". Nach Informationen der Staatsanwaltschaft hatte der mutmaßliche Täter verschiedene Vorstrafen.