Gefängnismeuterei in der Türkei:13 Häftlinge sterben bei Brand

Ein Gefängnisbrand im Südosten der Türkei hat nach Regierungsangaben 13 Häftlingen das Leben gekostet. Einige Inhaftierte hätten nach einem gewaltsamen Streit ihre Betten und Decken angezündet. Sie wollten damit gegen die Haftbedingungen protestieren.

Bei Protesten in einem Gefängnis in der Türkei sind 13 Häftlinge in selbst gelegten Feuern ums Leben gekommen. Fünf weitere Insassen hätten Rauchvergiftungen erlitten, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag weiter. Gefangene der Haftanstalt in Sanliurfa im Südosten des Landes hätten Betten und Decken in Brand gesetzt.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan kündigte eine Untersuchung des Falls an. Die Behörden hätten ihm erklärt, dass der Gefängnistrakt womöglich überbelegt gewesen sei, sagte Erdogan türkischen Medien.

Im Gefängnis in Sanliurfa werden etwa 1000 Menschen festgehalten. Es liegt in einem vor allem von Kurden bewohnten Gebiet. Angehörige von Häftlingen versuchten unterdessen, trotz Straßenblockaden in die Nähe des Gefängnisses zu gelangen. Die Polizei drängte sie zurück.

Die 13 Todesopfer starben Behördenangaben zufolge an Rauchvergiftung, fünf weitere Gefangene mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Nach Darstellung der türkischen Behörden gab es vor der Brandstiftung einen Streit unter Häftlingen. In der Vergangenheit gab es in der Türkei wiederholt Gefängnisaufstände, bei denen Sträflinge gegen ihre Haftbedingungen protestierten.

Die Behörden hätten nach dem Vorfall Ermittlungen aufgenommen, sagte der örtliche Gouverneur Celalettin Guvenc vor Journalisten. Geprüft werde auch, ob die Verwaltung oder Feuerwehrleute zu langsam reagiert hätten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: