Süddeutsche Zeitung

Frankreich:Tödlicher Sturz aus Liftgondel

Ein 32-jähriger Skifahrer ist in den französischen Alpen aus einer Liftgondel in den Tod gestürzt. Er und seine Freunde haben "herumgealbert", ehe er in die Tiefe stürzte.

"Ein dummer Spaß ist leider schlecht ausgegangen", sagte Staatsanwalt Michel Belin aus Bonneville in der Nähe von Chamonix am Montag. Der Skifahrer habe bei der Talfahrt mit seinen drei Freunden in der kleinen Kabine "herumgealbert", wobei die Männer sich gegen die Scheibe gelehnt hätten.

Als diese nachgegeben habe, sei ein Mann aus der Gondel gestürzt; einer seiner Freunde habe gerade noch "an den Füßen festgehalten" werden können, sonst wäre auch er 25 Meter in die Tiefe gefallen. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen fahrlässiger Tötung.

Ob die drei Freunde des Verunglückten dem Richter vorgeführt würden oder die Justiz ein formales Ermittlungsverfahren gegen sie einleite, werde später entschieden, sagte der Staatsanwalt der Nachrichtenagentur AFP. Eine Rauferei oder einen Streit unter den Männern schloss Belin aber aus.

Die zwischen 32 und 35 Jahre alten Freunde stellten den Unglückshergang für die Polizei in einer baugleichen Gondel am Boden nach. Der Staatsanwalt schloss nicht aus, dass auch der Hersteller der Gondel verantwortlich gemacht wird.

Am Sonntagabend hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, die Männer hätten widersprüchliche Angaben über den Tod ihres Freundes gemacht. "Wir wissen noch nicht, ob ihn jemand gestoßen hat oder nicht", hieß es.

Demnach herrschte kurz vor dem Vorfall am Samstagabend aber "eine gute Stimmung" unter den Männern, die seit ihrer Kindheit befreundet waren und über das Wochenende nach Chamonix gefahren waren. Sie hätten vor der Abfahrt zwar in einer Berghütte Alkohol getrunken, seien aber nicht betrunken gewesen.

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AFP
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