Frankreich:Suche nach dem Motiv

Einen Tag, nachdem ein Mann in Frankreich vier Menschen erschoss, sucht die Polizei weiter nach Spuren.

Einen Tag nach einer Bluttat mit vier Toten in einer Wohnwagensiedlung haben Ermittler und Anwohner über das Motiv des Schützen gerätselt. Ein 73-Jähriger hatte am Dienstag im Ort Roye südöstlich von Amiens ein Kleinkind, dessen 19-jährige Mutter sowie den Großvater erschossen und ein weiteres Kind schwer verletzt. Beim anschließenden Schusswechsel mit der Gendarmerie traf er zwei Polizisten, einer von ihnen erlag seinen Verletzungen. Der Mann selbst macht von seinem Schweigerecht Gebrauch, wie Staatsanwalt Bernard Farret am Mittwoch sagte. Er habe 2,28 Gramm Alkohol pro Liter im Blut gehabt. Vor einem Jahr musste die Polizei einmal bei einem Streit zwischen dem 73-Jährigen und der Familie einschreiten, die er nun angriff - ein Verfahren wurde damals nicht eröffnet. Es sehe so aus, als ob es sich um eine gewöhnliche Gewalttat handele, sagte Cazeneuve. Die Tat spielte sich in einem Lager sogenannter "Fahrender" ab - unter diesen Begriff fallen im französischen Recht beispielsweise Roma-Familien, wenn sie in Wohnwagen leben, aber auch Angehörige anderer Volksgruppen. Der Mann lebte dort in einem Caravan, auch wenn er nach Angaben Farrets nicht selbst zu der Gemeinschaft gehörte.

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