Frankreich:Pariser Gare du Nord wird in Großeinsatz evakuiert

  • Die Pariser Polizei ließ in der Nacht zum Dienstag den Nordbahnhof evakuieren.
  • Grund war Medienberichten zufolge, dass die Behörden einen Hinweis auf drei gefährliche Personen erhalten hatten, die in einem Schnellzug dort ankommen sollten.
  • Gegen zwei Uhr morgens war der Einsatz beendet. Es gab keine Festnahme.

Am Tag nach der Präsidentschaftswahl in Frankreich hat am Pariser Nordbahnhof (Gare du Nord) ein Großeinsatz der Polizei stattgefunden. Gegen 23 Uhr wurde die Evakuierung des größten Bahnhofs in Europa eingeleitet: Schwer bewaffnete Sicherheitskräfte leerten erst einen aus Valenciennes kommenden Schnellzug mit 211 Menschen an Bord und anschließend das gesamte Gebäude.

Einem Bericht der Zeitung Le Parisien zufolge hatten die Behörden eines "Partnerlands" den französischen Kollegen einen Hinweis auf drei Verdächtige gegeben, die im Zug sitzen sollten. Die Pariser Polizei begründete den Einsatz via Twitter mit nicht näher erläuterten "Überprüfungen".

Später sagte Polizeisprecherin Johanna Primevert, der Einsatz habe dazu gedient, "Zweifel auszuräumen". Festgenommen worden sei jedoch niemand. Kurz vor zwei Uhr morgens erklärten die Sicherheitskräfte die Aktion für beendet und ordneten die "Rückkehr zum Normalzustand" an.

Die französische Hauptstadt war in der Vergangenheit mehrfach Ziel islamistischer Terroranschläge. Im Jahr 2015 verschafften sich Angreifer Zutritt zur Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo und töteten elf Redakteurinnen und Redakteure sowie einen Polizisten auf der anschließenden Flucht. Am 13. November 2015 kam es zu einer Anschlagsserie im Vorort Saint-Denis und dem 10. und 11. Arrondissement mit insgesamt 135 Toten. Auch im Jahr 2017 hat es bereits mehrere Angriffe in der Nähe des Louvre, am Flughafen Orly und auf den Champs-Élysées gegeben.

Während der Präsidentschaftswahlen waren mehr als 50 000 Polizisten nach Paris beordert worden, auch nach der Abstimmung gilt erhöhte Wachsamkeit.

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