Süddeutsche Zeitung

Verunglückter Frachter:Frankreich kämpft gegen drohende Ölpest

  • 330 Kilometer vor der französischen Küste ist ein Containerschiff mit Gefahrgut und mehr als 2000 Tonnen Schweröl an Bord gesunken.
  • Es hat sich ein rund zehn Kilometer langer und etwa ein Kilometer breiter Ölteppich gebildet.
  • Der Kampf gegen die Verschmutzung gestaltet sich schwierig, die Bedingungen sind schlecht.

Nach dem Untergang des Containerschiffs "Grande America" in der Biskaya kämpft Frankreich gegen eine der Küste drohende Ölverschmutzung. Es habe sich ein rund zehn Kilometer langer und etwa ein Kilometer breiter Ölteppich gebildet, teilte die zuständige Meerespräfektur am Mittwochabend in Brest mit.

Ein Spezialschiff zur Bekämpfung von Meeresverschmutzung werde am Donnerstagmorgen vor Ort erwartet. Auch die Europäische Agentur für die See-Sicherheit wurde im Kampf gegen die Verschmutzung eingeschaltet. Die Bedingungen sind alles andere als einfach: Die See sei sehr rau, Wellen erreichten eine Höhe von bis zu sechs Metern, berichtete die Präfektur. Frankreichs Umweltminister François de Rugy sagte, der Ölteppich könnte bereits am Sonntag oder Montag die Küste erreichen.

Die Menschen an Bord konnten gerettet werden

Der aus Hamburg kommende und unter italienischer Flagge fahrende Frachter war in Brand geraten und am Dienstag rund 330 Kilometer von der französischen Küste entfernt in der Biskaya gesunken. Das Schiff hatte Gefahrgut an Bord. Der Inhalt von 45 Containern werde als gefährlich eingestuft, hatte die Meerespräfektur zuvor mitgeteilt. Außerdem hatte die "Grande America" rund 2200 Tonnen Schweröl an Bord, wie der Sender Franceinfo berichtete. Die 27 Menschen an Bord konnten von einem britischen Kriegsschiff gerettet werden.

Die Westküste Frankreichs zieht im Sommer viele Touristen an, beliebt sind die historische Hafenstadt La Rochelle, die Sandstrände der Vendée oder die Insel Île d'Oléron. Im nahe der spanischen Grenze liegenden Badeort Biarritz will Präsident Emmanuel Macron im August den Gipfel der sieben großen Industrieländer (G7) ausrichten.

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SZ.de/dpa/csi/bepe
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