Frankreich:Krawalle nach tödlicher Verfolgungsjagd

Nach dem Tod eines jungen Motorraddiebes kam es in Lothringen zu Ausschreitungen. Mehrere Autos wurden in Brand gesetzt, die Polizei rückte mit Hundestaffeln an.

Nach einer tödlichen Verfolgungsjagd mit der Polizei haben in der lothringischen Stadt Metz junge Leute randaliert. Die Krawallmacher zündeten am Mittwochabend nach einer Kundgebung in dem Problemviertel Woippy im Norden der Stadt mehrere Autos an und zerstörten Telefonzellen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Polizei löste die Menge schließlich mit Hundestaffeln auf.

Krawalle, Frankreich, dpa

Die Auseinandersetzungen weckten Erinnerungen an die Ausschreitungswelle in französischen Vororten in den Jahren 2005 (auf dem Archivfoto zu sehen) und 2007.

(Foto: Foto: dpa)

Zuvor hatten sich rund zweihundert Menschen aus der Vorstadt versammelt, um der drei jungen Männer zu gedenken, die bei einer Verfolgungsjagd in der Nacht zuvor verunglückt waren. Ein 19-Jähriger kam dabei ums Leben.

Die Männer waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft ohne Helm und ohne Licht zu dritt auf einem gestohlenen Motorroller unterwegs gewesen, als die Polizei sie anhalten wollte. Sie flohen mit überhöhter Geschwindigkeit gegen die Fahrtrichtung in eine Einbahnstraße und kamen nach wenigen hundert Metern in einer Kurve von der Fahrbahn ab.

Im Video: Nach einer Demonstration wegen des Todes eines Jugendlichen kam es in der Stadt Woippy zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und der Polizei. Weitere Videos finden Sie hier

Ein 19-Jähriger starb bei dem Unfall. Seine 19 beziehungsweise 20 Jahre alten Begleiter wurden lebensgefährlich verletzt.

Eine tödliche Verfolgungsjagd mit der Polizei im Pariser Vorort Villiers-le-Bel hatte im November 2007 zu nächtelangen Ausschreitungen geführt, bei denen Dutzende Polizisten verletzt wurden. Im Großraum Paris sollte derweil an diesem Donnerstag das Verfahren gegen sieben junge Leute beginnen, die die Polizei im März 2007 in einen Hinterhalt gelockt haben sollen. Die Angeklagten müssen sich wegen versuchten Mordes verantworten.

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