Mit einem Aufruf, einen Tag lang ein muslimisches Kopftuch zu tragen, haben Studenten einer Pariser Elite-Hochschule für gehörigen Wirbel gesorgt. Studenten der Kaderschmiede Sciences Po erklärten den Mittwoch zum "Hidschab Day" und riefen Kommilitoninnen auf, sich den Tag über ein Kopftuch umzulegen. Politiker der regierenden Sozialisten und der konservativen Opposition reagierten empört auf die Aktion. Ziel sei es, in der Debatte zu "sensibilisieren" und das Kopftuch zu "entmystifizieren", erklärten die Organisatoren des "Hidschab Day". Die Teilnehmer sollten am eigenen Leib erfahren was es bedeute, wegen eines Kopftuchs "stigmatisiert" zu werden. Die sozialistische Frauenrechtsministerin Laurence Rossignol warf den Organisatoren des "Hidschab Day" eine "Form der Provokation" vor. Im laizistischen Frankreich ist das Tragen sichtbarer religiöser Symbole wie eines Kopftuchs an staatlichen Schulen verboten - nicht aber an Universitäten. Premierminister Manuel Valls plädiert für ein Kopftuch-Verbot an Hochschulen; Staatschef François Hollande ist dagegen.
Frankreich:Kopftuch-Protest
Ein von Studenten organisierter "Hidschab Day" an einer Pariser Hochschule sorgt für Diskussionen.
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