Prozess gegen Gérard Depardieu:„Ich darf doch wohl noch Schweinereien sagen!“

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Gérard Depardieu sagte zunächst, die Anklägerin Amélie K. im Zorn angefasst zu haben, dann korrigierte er: Er habe sich an ihr festhalten wollen. (Foto: Stephanie Lecocq/Reuters)

Gérard Depardieu gibt vor Gericht zu, einer der Klägerinnen an die Hüfte gefasst zu haben, doch er streitet ab, sexuell übergriffig geworden zu sein. Die Frau habe ihn genervt und ihm sei warm gewesen. Der Schauspieler sieht vielmehr sich als Opfer.

Von Oliver Meiler, Paris

Das Rätsel des Kubus ist gelöst. Als Gérard Depardieu am zweiten Tag seines Prozesses wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe gegen zwei Frauen in den Zeugenstand trat, um sich zu verteidigen, stellte sein Bodyguard eine hohe Holzkiste vor das Mikrofon, auf die er sich setzen sollte. Sie sollte auch als Anschauung dienen: Depardieu erklärte, auf solch einem Kubus habe er gesessen, als sie damals, im Sommer 2021, „Les volets verts“ gedreht hätten, an dessen Set die Taten passiert sein sollen. Amélie K., eine der zwei Anklägerinnen, Bühnenbildnerin, heute 54, erzählte den Ermittlern, Depardieu habe sie in einem Korridor an der Hüfte festgehalten, sie mit seinen Beinen umschlungen, sie am ganzen Körper angefasst, auch zwischen den Beinen, und obszöne Dinge gesagt.

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Gérard Depardieu ist in Paris zu seinem ersten Prozess wegen mutmaßlicher sexueller Vergehen erschienen. Die zwei Anklägerinnen werfen dem Schauspieler Übergriffe am Set von „Les Volets Verts“ vor. Es wird wohl nicht die einzige Verhandlung gegen ihn bleiben.

SZ PlusVon Oliver Meiler

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