Süddeutsche Zeitung

Frankreich:Geiselnehmer aus Postamt in Paris festgenommen

Polizei nimmt Geiselnehmer fest

Die Geiselnahme in einer Pariser Vorstadt ist unblutig zu Ende gegangen. Nach Angaben aus Polizeikreisen wurde der Geiselnehmer am Freitagnachmittag festgenommen. Der Täter ergab sich - etwa eineinhalb Stunden nachdem er ein Postamt gestürmt hatte.

Der bewaffnete Mann hatte sich zuvor mit zwei Geiseln im Postamt von Colombes nordwestlich von Paris verschanzt - und behauptet, mit einer Kalaschnikow und Granaten bewaffnet zu sein. Aus Polizeikreisen wurde mitgeteilt, es habe keinen Sturmangriff gegeben, der Mann habe sich selbst gestellt. Die Geiseln stünden unter Schock, seien aber unverletzt geblieben.

Täter wegen gewöhnlicher Delikte polizeibekannt

Um das weiträumig abgesperrte Postamt herum waren etliche Polizeikräfte zusammengezogen worden, darunter Eliteeinheiten der französischen Terrorbekämpfung. Ein Helikopter kreiste über dem Gebäude. Im Großraum Paris gilt nach dem islamistischen Terror der vergangenen Woche höchste Alarmstufe.

Die Polizei schloss aber einen Zusammenhang mit den islamistischen Anschlägen eher aus. Der Täter ist wegen gewöhnlicher Delikte polizeibekannt und soll am Telefon "zusammenhanglos" mit den Beamten gesprochen haben. Er habe auch einen Krankenwagen verlangt. Der Mann handelte allein, ergaben Überprüfungen.

Die Libération zitierte die örtliche Polizei, wonach der Geiselnehmer "nicht ganz richtig im Kopf" sei. Er habe von Liebeskummer gesprochen. Der Mann habe selbst bei der Polizei angerufen und mitgeteilt, er sei schwer bewaffnet. Während des Überfalls auf das Postamt konnten sich mehrere Kunden in Sicherheit bringen. "Fünf Personen konnten durch den Hinterausgang fliehen", berichtete die Polizei.

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Süddeutsche.de/AFP/dpa
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