Bad Homburg (dpa/lhe) - Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hat zwei Ärzte wegen fahrlässiger Tötung eines Patienten angeklagt. Die 34-jährige Frau und der 58-jährige Mann sollen gegen ihre Sorgfaltspflicht verstoßen haben, wie eine Sprecherin der Anklagebehörde am Freitag sagte. Die beiden Mediziner sollen im August 2018 einen 74 Jahre alten Patienten im Bad Homburger Krankenhaus untersucht und dabei eine Einblutung in der Luftröhre übersehen haben. Der Mann, der nach Hause geschickt wurde, starb noch am selben Tag. Laut einem Sachverständigengutachten hätte der Mann auf der Intensivstation behandelt werden müssen. Ein Termin für den Prozessbeginn vor dem Frankfurter Landgericht steht noch nicht fest.
Der 74-Jährige war den Ermittlungen zufolge mit dem Rad verunglückt, er prallte dabei mit dem Hals gegen den Lenker. Als der Hals am nächsten Tag angeschwollen war und er Schmerzen und Probleme beim Sprechen hatte, ging er zum Arzt. Dieser wies ihn als Notfall in die Bad Homburger Klinik ein. Dort soll die 34-jährige Assistenzärztin eine Computertomographie durchgeführt, dabei jedoch das Kontrastmittel vergessen haben. Auch der 58-jährige Hals-Nasen-Ohren-Arzt soll den Patienten untersucht haben.
Später am Tag lief dieser blau an und kollabierte. Er wurde reanimiert und mit einem Rettungswagen in ein Frankfurter Krankenhaus gebracht, dort starb er am späten Nachmittag. Laut Staatsanwaltschaft weisen die betroffenen Ärzte die Verantwortung dem jeweils anderen zu.