Forschungsprojekt:Mücken gesucht

Forscher bitten um Mithilfe: Bürger sollen ihnen Mücken schicken. Aber bitte keine plattgedrückten.

Forscher wollen Mücken: Das feuchtwarme Wetter der letzten Tage könnte eine Mückenplage zur Folge haben, sagt die Biologin Doreen Walther vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung - und sie würde sich sehr freuen, möglichst viele stechende Insekten zugeschickt zu bekommen. "Wir sind dankbar über jede Mücke", so Walther. Walthers Team will die Tiere bestimmen und die Ergebnisse im "Mückenatlas" festhalten: Darin werden Verbreitungsgebiete erfasst und eingeschleppte Arten kartiert. Zunehmend gebe es in Europa Ausbrüche von von Mücken übertragenen Krankheiten wie dem Dengue-, Westnil- oder Chikungunya-Fieber, so Walther. Der Mückenatlas könne helfen, das Risiko einzuschätzen.

In diesem Jahr haben Sammler schon rund 600 Mücken eingeschickt. Aus Baden-Württemberg und Thüringen kamen auch besonders gefährliche Asiatische Tigermücken. Eine Hürde für die Einsender gibt es allerdings: Die Forscher benötigen intakte Exemplare. Zerquetschte Tiere seien unbrauchbar, so Walther. Deshalb sollten Mückenfänger ihre Beute lebend fangen und sie für einen Tag ins Gefrierfach legen, um sie abzutöten. Dann gehören die Mücken nicht direkt in den Briefumschlag, sondern in eine Schachtel. Sonst könnte der Transport die Tiere Schuppen und Borsten kosten, die für die Bestimmung nötig sind. Wer genug Döschen hat, darf sich aber austoben: "Insgesamt können Sie so viele Mücken fangen, wie es Ihrer Motivation entspricht", heißt es beim Mückenatlas.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: