Flugzeugunglück in Thailand:Ein Deutscher tot

Bei der Bruchlandung eines thailändischen Ferienfliegers in Phuket sind mehr als 90 Menschen ums Leben gekommen - darunter auch mindestens ein Bundesbürger.

Nach dem Flugzeugunglück auf der thailändischen Ferieninsel Phuket ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 91 gestiegen. Unter ihnen sind 55 Ausländer aus zehn verschiedenen Ländern, wie die Fluggesellschaft One-Two-Go Airlines mitteilte.

Unter den Toten befindet sich auch mindestens ein Deutscher. Es handele sich um einen 29 Jahre alten Mann aus Rheinland-Pfalz, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin mit. Womöglich gibt es noch ein weiteres deutsches Todesopfer. "Wir gehen Hinweisen nach, ob es möglicherweise ein bis zwei deutsche Todesopfer gab", hatte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sueddeutsche.de am Morgen gesagt.

Drei Niederbayern haben nach Medieninformationen das schwere Flugzeugunglück in Thailand überlebt. Unter den vier überlebenden Deutschen im Alter von 24 bis 36 Jahren seien eine Frau aus Bogen, ihr Freund sowie ihr Bruder, berichtete der Bayerische Rundfunk. Weitere Details wollte die Familie dem Sender nicht nennen.

Die vier überlebenden Deutschen sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes wahrscheinlich nicht lebensbedrohlich verletzt. Genauere Angaben über ihren Zustand konnte der Sprecher nicht machen. Mehr als sechs Deutsche waren vermutlich nicht an Bord der Maschine.

Dutzende Menschen hatten sich teilweise durch einen Sprung aus dem brennenden Wrack gerettet. Viele erlitten schwere Brandverletzungen. An Bord der Maschine waren 123 Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder.

Aus dem verkohlten Wrack wurden inzwischen die beiden Flugdatenschreiber geborgen. Die Geräte sollen zur Auswertung in die USA gebracht werden, wie Verkehrsminister Theera Haocharoen mitteilte. "Wir werden dann hoffentlich in ein paar Wochen die Ursache des Unglücks kennen."

Mehrere Menschen in kritischem Zustand

Weil die Sicht zum Zeitpunkt der Landung so schlecht gewesen sei, habe der Pilot durchstarten wollen, sagte der Generaldirektor der thailändischen Luftverkehrsbehörde, Chaisak Angsuwan. Dabei habe das Flugzeug das Gleichgewicht verloren und sei in zwei Teile auseinandergerissen worden.

Laut der Zeitung Bangkok Post konzentrieren sich die Ermittlungen daher auf die Wetterbedingungen zum Zeitpunkt des Landeanflugs. Auch Überlebende hatten von sturzflutartigen Regenfällen berichtet.

Unter den Passagieren waren Touristen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Israel und Australien, wie der stellvertretende Gouverneur der Provinz Phuket, Worapot Ratthaseema, mitteilte. Im Internet wurden Listen mit den Namen der Passagiere und der Überlebenden veröffentlicht.

Von den Verletzten, die im Bangkok Phuket Hospital behandelt werden, sind nach Angaben einer Ärztin fünf Personen in kritischem Zustand. Unter ihnen ist eine Britin mit schwersten Brandverletzungen.

Das Flugzeug der Billigfluggesellschaft war am Sonntag über die Landebahn hinausgeschossen, zerbrochen und dann in Flammen aufgegangen. Die Maschine vom Typ McDonnell Douglas MD-82 wurde von der der Airline One-Two-Go betrieben und kam aus Bangkok.

Die One-Two-Go nahm ihren Betrieb erst im Dezember 2003 auf. Das Unglücksflugzeug wurde aber bereits 1983 gebaut und war seit März dieses Jahres in Thailand im Einsatz.

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