Flugzeugunglück in New York:Erste Kritik an Touristenflügen

Sieben der neun Opfer des New Yorker Flugzeugunglücks sind aus dem Hudson geborgen. Indes werden kritische Fragen nach der Kontrolle von Touristenflügen laut.

Sieben der neun Toten aus dem Hudson River in New York sind mittlerweile geborgen. Taucher haben die bei einem Zusammenstoß eines Hubschraubers mit einem Kleinflugzeug Verunglückten aus dem Fluss geholt. Noch vermisst werden die Leichen des 60-jährigen Flugzeugpiloten und eines erwachsenen Passagiers. Auch der Hubschrauber ist mittlerweile aus dem Fluss gehoben, wie die Polizei mitteilte. Daneben lag das Wrack des Kleinflugzeugs, das von einem Sonargerät geortet werden konnte.

Flugzeugunglück in New York: New Yorker Polizisten stehen vor dem aus dem Hudson geborgenen Hubschrauber, der in Folie verpackt ist. Sieben der neun Toten, die der Zusammenstoß eines Hubschraubers und eines Kleinflugzeugs am Samstag gefordert hat, sind ebenfalls aus dem Fluss geborgen worden.

New Yorker Polizisten stehen vor dem aus dem Hudson geborgenen Hubschrauber, der in Folie verpackt ist. Sieben der neun Toten, die der Zusammenstoß eines Hubschraubers und eines Kleinflugzeugs am Samstag gefordert hat, sind ebenfalls aus dem Fluss geborgen worden.

(Foto: Foto: dpa)

Die Bergungsarbeiten wurden von starken Strömungen und einer Sichtweite von lediglich 30 Zentimetern erschwert. Das Unglück vom Samstag ereignete sich im selben Abschnitt des Hudson, an dem vor sieben Monaten ein Passagierflugzeug zu einer Notlandung aufgesetzt war.

Die Kollision des Hubschraubers mit dem Kleinflugzeug über New York hat mittlerweile kritische Fragen nach der Kontrolle solcher Flüge aufgeworfen. Die Verkehrssicherheitsbehörde NTSB hatte sich bereits vor dem Unglück vom Wochenende besorgt über Hubschrauber-Rundflüge für Touristen geäußert.

Die Wrackteile des Hubschraubers wurden nach Mitteilung der Nationalen Verkehrssicherheitsbehörde NTSB zu einem Hafenpier gebracht. Zu der Ursache für den Absturz könne sie noch nichts sagen, teilte NTSB-Sprecherin Debbie Hersman mit. "Wir befinden uns noch in der Anfangsphase unserer Ermittlungen".

Der Hubschrauber des Unternehmens Liberty Tours war von fünf Italienern gebucht. Anlass für den zwölf Minuten dauernden Rundflug über New York war eine Silberhochzeit. Mit an Bord des Helikopters war der Ehemann, während seine Frau am Boden geblieben war, weil sie Angst vor dem Fliegen hatte. Unter den Opfern ist auch der 16-jährige Sohn des aus Bologna stammenden Paars. Die Rundflüge über der Freiheitsstatue, Ellis Island und Manhattan gibt es zu Preisen ab 130 Dollar (90,55 Euro) pro Person.

Das Kleinflugzeug hatte sich in 335 Metern Höhe dem Hubschrauber von hinten genähert und ihn nach Augenzeugenberichten mit der Tragfläche berührt. "Wie ein Stein" sei der Hubschrauber ins Wasser gefallen, berichtete ein Spaziergänger. An Bord des Flugzeugs war eine Familie aus Pennsylvania. Eine Minute vor dem Zusammenstoß wies der Kontrollturm von Teterboro den Piloten an, sich beim Kontrollturm von Newark zu melden. Dort hat es aber keinen Funkkontakt mehr zu der Maschine gegeben, wie NTSB-Sprecher Keith Holloway mitteilte.

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