Süddeutsche Zeitung

Flugzeugunglück:Bruchlandung in Dubai - "Es war der Horror"

  • Ein Emirates-Flieger legt eine Bruchlandung am Flughafen Dubai hin.
  • Alle dreihundert Insassen überleben.
  • Ein Feuerwehrmann stirbt aber bei den Löscharbeiten.

Dichte, schwarze Rauchschwaden steigen hoch, dann geht das Flugzeug in Flammen auf - offenbar nur wenige Sekunden nachdem die letzten Passagiere die Maschine verlassen haben. Die Boeing 777 der Fluggesellschaft Emirates hatte zuvor am Flughafen Dubai eine Bruchlandung hingelegt. Die Bilder und Amateurvideos in sozialen Netzwerken lassen das Schlimmste vermuten - und doch: Alle 300 Insassen bleiben nahezu unverletzt.

"Als wir landeten, drang Rauch in die Kabine ein. Menschen schrien und das Flugzeug setzte sehr hart auf", beschreibt Passagierin Sharon Maryam Sharji die Landung. "Wir kamen über Notrutschen raus. Als wir draußen auf der Landebahn waren, sahen wir, dass das ganze Flugzeug in Flammen aufging. Es war der Horror."

Die meisten Passagiere von Flug EK521 stammen aus Indien, 24 kommen aus Großbritannien, elf aus Dubai, sechs aus den USA, zwei aus Deutschland und ein Fluggast aus der Schweiz. Dem indischen Botschafter zufolge haben einige Insassen einen Schock erlitten, ein Crew-Mitglied wird ins Krankenhaus gebracht. Dass aber alle trotz der großen Schäden an der Maschine überlebt haben, scheint fast unglaublich. Man fühlt sich an das "Wunder vom Hudson" 2009 erinnert, als ein vollbesetzter Airbus auf dem Fluss in New York notlandete. Ein Todesopfer gibt es aber in Dubai: Ein Feuerwehrmann stirbt bei den Löscharbeiten.

Maschine kommt bei der Landung auf dem Bauch stehen

Warum es zu dem Unfall kam, ist nicht bekannt. Klar ist nur: Die Boeing, die vom indischen Thiruvananthapuram das Emirat Dubai ansteuert, kommt bei der Landung auf dem Bauch zu stehen. Die Maschine wird innerhalb weniger Minuten evakuiert, dann brennt sie komplett aus. Die Deutsche Presse-Agentur berichtet, dass es einen Brand in mindestens einem der Triebwerke gegeben habe.

Die Zivilluftfahrtbehörde des Emirats hat gemeinsam mit der Airline und dem Flughafenbetreiber eine Untersuchung eingeleitet. Nach dem Unfall wurden zunächst alle Starts suspendiert, später wurde der Betrieb komplett eingestellt. Am Abend soll er wieder aufgenommen werden. Alle ankommenden Flüge werden bis dahin auf andere Flughäfen umgeleitet - Dubai verfügt über einen zweiten, kleineren Flughafen, in den Vereinigten Arabischen Emirate gibt es noch drei weitere.

Emirates ist eine der sichersten Fluggesellschaften weltweit

Emirates gehört neben Etihad und Qatar Airways zu den großen Airlines in der Golfregion - und soll noch weiter wachsen: Das Ziel des Vorsitzenden Scheich Ahmed bin Said al-Maktum ist es, Emirates zur führenden Airline und zugleich Dubai zum Haupt-Transferflughafen zwischen Europa und Asien auszubauen. Derzeit fliegt Emirates etwa 120 Ziele an.

Eigentlich buchen gerade risikobewusste Passagiere gerne bei der Airline: Sie steht auf der Liste der weltweit sichersten Fluggesellschaften auf Platz zwei, nur übertrumpft von Cathay Pacific. Auch das Flugzeug, die Boeing 777, gilt als sehr sicher. Allerdings war erst am 26. Juli eine Emirates-Maschine, ebenfalls eine Boeing 777, in Mumbai mit 309 Menschen notgelandet, nachdem es zu Rauchentwicklung an Bord gekommen war.

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