Flugzeugabsturz in Russland:Privatflugzeug geht in Moskau in Flammen auf

An Bord der "Challenger"-Maschine befanden sich vier Besatzungsmitglieder, die alle überlebten. Da auf dem Flughafen Wnukowo dichtes Schneetreiben geherrscht hatte, war das Flugzeug zunächst irrtümlich für einen deutschen Airbus gehalten worden.

Das russische Transportministerium teilte mit, zwei der vier Besatzungsmitglieder seien bei dem Unglück verletzt worden. Passagiere seien nicht an Bord der zweistrahligen Maschine gewesen, die nach Berlin fliegen sollte. Der Unfall sei vermutlich durch einen Triebwerksbrand ausgelöst worden.

Nach dem Unglück sorgte der russischen Zivilschutz für Verwirrung, weil er das Unglücksflugzeug als Airbus der deutschen Fluglinie Germanwings identifizierte. Die Maschinen von Germanwings nach Hamburg und Berlin hatten jedoch kurz vor dem Unglück abgehoben.

Eine wartende Germanwings-Maschine, die nach Stuttgart fliegen sollte, konnte zunächst nicht starten, weil der drittgrößte Flughafen der russischen Hauptstadt für mehrere Stunden gesperrt wurde.

Maschine ging in Flammen auf

"Vor dem Unglück ließ sich am Triebwerk ein Blitz beobachten, was auf einen Triebwerksbrand schließen lässt", sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums der Agentur Interfax. Demnach zerbrach die Challenger in der Luft, überschlug sich und stürzte auf die Startbahn, wo sie in Flammen aufging. "Mittlerweile ist der Brand gelöscht", sagte der Sprecher.

Zum Zeitpunkt des Absturzes herrschte dichtes Schneetreiben in Moskau. Fluglotse Konstantin Fiodorow erklärte, die Sicht habe zum Zeitpunkt des Unglücks rund 1200 Meter betragen. Ein anderer internationaler Flughafen der russischen Hauptstadt, Scheremetjewo, musste am Dienstag wegen des Schnees für eine halbe Stunde geschlossen werden.

Die Maschine, die bis zu 15 Passagieren befördern kann, gehört wohl einer amerikanischen Firma. Die US-Botschaft konnte zunächst nicht bestätigen, dass es sich bei der Besatzung um Amerikaner handelte. Dieser Flugzeugtyp wird häufig von Geschäftsleuten, aber auch von Politikern genutzt. Die Challenger hatte zuvor am Charter-Terminal in Wnukowo angedockt.

Der Flughafen am südwestlichen Stadtrand von Moskau ist der drittgrößte hinter Domodedowo und Scheremetjewo, er wurde in den vergangenen Jahren für internationale Flüge ausgebaut.

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