Flugzeugabsturz in Russland:Mehr als 100 Tote bei missglückter Notlandung

Ein armenischer Airbus ist in der Nähe des russischen Seebades Sotschi abgestürzt, während er in schlechtem Wetter zum zweiten Mal eine Notlandung versucht hat. Es gibt keine Hinweise auf Überlebende

Die betroffene Fluggesellschaft Armavia geht von schwierigen Wetterverhältnissen als Unfallursache aus: "Offensichtlich ist das Flugzeug in einen Wirbelsturm geraten. Sonst hätte die Katastrophe nicht so plötzlich passieren können", sagte der stellvertretende Generaldirektor von Armavia, Aschcharbek Kalantar, der Nachrichtenagentur Itar-Tass in Eriwan.

In den ersten Stunden nach dem Absturz gab es keine Hinweise auf Überlebende. An der Absturzstelle, etwa fünf Kilometer vor der russischen Schwarzmeerküste, wurden bis zum Morgen 18 Leichen aus dem Wasser geborgen. An der Absturzstellen wurden im Meer treibend Wrackteile und leere Schwimmwesten gefunden. Außerdem seien Trümmer der Maschine auf dem Meeresgrund in rund 300 Metern Tiefe entdeckt worden, sagte der stellvertretende Leiter der südrussischen Katastrophenbehörde, Viktor Belzow.

Missglückter Landeanflug

Überlebende seien bislang nicht entdeckt worden. Die Such- und Rettungsarbeiten würden durch das schlechte Wetter behindert. Zusätzliche russische Rettungsteams seien auf dem Weg zur Unglücksstelle. Insgesamt 19 Schiffe beteiligten sich vor Ort an der Suche nach Überlebenden.

Der armenische Airbus war auf dem Flug von Eriwan nach Sotschi, als er kurz vor der Landung von den Radarschirmen verschwand. Zum Unglückszeitpunkt gegen 2.15 Uhr (Ortszeit) herrschte schlechtes Wetter mit starkem Regen. Der Pilot habe seinen Landeanflug auf die südrussische Stadt Sotschi einmal abgebrochen, sagte ein Sprecher der Fluglinie Armavia der Nachrichtenagentur AFP. Beim zweiten Landeanflug sei die Maschine dann ins Meer gestürzt. An Bord des Flugzeugs befanden sich 105 Passagiere, darunter 6 Kinder, sowie eine Crew von 8 Personen.

Die Fluggesellschaft Armavia bestätigte den Absturz der Maschine. Ihr Geschäftsführer, der sich gerade in Moskau aufgehalten habe, sei sofort zum Unglücksort gereist, hieß es.

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