Flugzeugabsturz in Indonesien:Wrackteile von russischem Superjet an Vulkan entdeckt

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Der Schauflug endete in einer Tragödie: Das vom Radar verschwundene russische Passagierflugzeug ist abgestürzt, alle Insassen sind tot. Rettungskräfte fanden die weit verstreuten Trümmer der Maschine unweit der indonesischen Hauptstadt Jakarta am Hang eines Vulkans.

Das über Indonesien verschollene russische Flugzeug ist abgestürzt. Rettungstrupps sichteten die weit verstreuten Trümmer des Wracks am Donnerstagmorgen an einem Hang des Vulkans Salak in der Provinz Westjava unweit der Hauptstadt Jakarta vom Helikopter aus, berichteten die Behörden. Laut einem Sprecher der Firma, die den russischen Flugzeughersteller Suchoi in Indonesien vertritt, hat keiner der knapp 50 Menschen an Bord überlebt.

Etwa 800 Rettungskräfte hatten die Suche, die in der Nacht wegen des schlechten Wetters abgebrochen worden war, am Morgen wieder aufgenommen. Am Flughafen Halim in Jakarta, wo die Maschine gestartet war, trafen Angehörige der Passagiere ein.

Das Flugzeug vom Typ Suchoi Superjet 100 war nach einem ersten erfolgreichen Start bei einem zweiten Demonstrationsflug für potentielle Käufer am Mittwoch von den Radarschirmen verschwunden. Die Piloten hatten nach Angaben der indonesischen Flugwacht kurz zuvor um Genehmigung gebeten, ihre zugewiesene Flughöhe zu verlassen. Sie wollten auf 1800 Meter gehen. Einen Grund nannten sie dafür nicht.

Die Maschine war zu dem Zeitpunkt in der Nähe des 2200 Meter hohen Berges Salak, der oft in Nebelschwaden gehüllt ist. Zum Zeitpunkt des Unglücks nieselte es in der Region. Die erste Suche am Mittwoch musste wegen schlechten Wetters abgebrochen werden.

Jet erhielt kürzlich Zulassung für EU

Die Firma, die Suchoi in Indonesien repräsentiert, korrigierte die Zahl der Insassen auf 50. Zunächst war von 46 Menschen an Bord die Rede gewesen. Die Behörden veröffentlichten keine Passagierlisten, weil einige, die auf dem Flug sein sollten, doch nicht dabei waren und andere ihre Plätze einnahmen. Unter den Passagieren waren nach indonesischen Angaben Vertreter der russischen Botschaft, Mitarbeiter von Fluggesellschaften und Journalisten.

Der Superjet 100 ist das erste Passagierflugzeug, das seit dem Zerfall der Sowjetunion in Russland entwickelt wurde und sollte anderen Mittelstreckenanbietern wie Bombardier (Kanada) und Embraer (Brasilien) Konkurrenz machen. Der Flieger befand sich seit seinem Jungfernflug 2008 auf einer Schautour. Am Mittwoch war er in Jakarta gelandet und zuvor in Myanmar (Birma), Pakistan und Kasachstan präsentiert worden. Laos und Vietnam standen als Nächstes auf dem Programm.

Erst vor kurzem hatte die Zivilsparte des Kampfjet-Herstellers Suchoi die offizielle Zulassung für die Europäische Union erhalten. Allerdings hatten Triebwerksprobleme die Auslieferung des Fliegers bislang verzögert.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/Reuters/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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