Flugzeugabsturz:Britischer Pilot im Zusammenhang mit Tod von Fußballer angeklagt

Flugzeugabsturz: Der Stürmer Emiliano Sala starb bei einem Flusgzeugunglück 2019. Seitdem wartet nicht nur die Sportwelt auf eine Klärung der Geschehnisse.

Der Stürmer Emiliano Sala starb bei einem Flusgzeugunglück 2019. Seitdem wartet nicht nur die Sportwelt auf eine Klärung der Geschehnisse.

(Foto: Loic Venance/AFP)

Emiliano Sala hätte eigentlich bei Cardiff City anfangen sollen. Auf dem Weg dorthin stürzte das Flugzeug ab - und ein hässlicher Streit begann.

Es war ein trauriger Moment und ein ziemlich unwürdiger für die Sportwelt: Nachdem Stürmer Emiliano Sala bei einem Flugzeugabsturz über dem Ärmelkanal ums Leben gekommen war, stritten der FC Nantes und Cardiff City, ob die millionenschwere Ablöse gezahlt werden muss, wenn der Spieler niemals seinen neuen Arbeitgeber erreicht. Der Fall befindet sich gerade vor dem Internationalen Sportgerichtshof in Berufung.

Nun gibt es auch ein Verfahren außerhalb der Sportwelt, das sich mit dem Unfall befasst: Ein britischer Pilot ist im Zusammenhang mit dem Flugzeugunglück von der Zivilluftfahrtbehörde (CAA) wegen "fahrlässigen/unachtsamen Verhaltens" angeklagt worden.

Der 28-jährige Stürmer Sala hatte Anfang 2019 einen Vertrag zum Wechsel vom französischen Klub FC Nantes nach Cardiff in Wales unterzeichnet. Am 21. Januar wurde er in einem kleinen Flugzeug von Frankreich nach England geflogen. Auf dem Weg dorthin stürzte das Flugzeug über dem Meer ab, erst nach zwei Wochen wurde die Maschine gefunden.

Bei dem Angeklagten handelt es sich nicht um den eigentlichen Piloten der Maschine, David Ibbotson. Der 59-jährige Ibbotson hatte den Absturz wohl ebenfalls nicht überlebt, die Leiche konnte jedoch nicht geborgen werden. Nach einem offiziellen Bericht waren weder Ibbotson noch das Flugzeug offiziell für den Flug zugelassen. Der Pilot soll die leichte Maschine zu hoch für ihre Bauart geflogen haben, und außerdem nicht für Nachtflüge ausgebildet worden sein.

Es gibt jedoch Beweise, dass Ibbotson für den Flug bezahlt worden war. In diese kommerzielle Nutzung soll auch der nun angeklagte Pilot verwickelt sein. Bei einer Voranhörung im September hat er die Vorwürfe abgestritten. Die Staatsanwaltschaft hat ihre Untersuchung zum Tod von Sala derweil noch nicht abgeschlossen, erst 2022 soll es so weit sein - nachdem es zu einem Urteil gegen den Piloten gekommen ist.

Für die Hinterbliebenen ist das ein harter Schlag: Es sei der Wunsch von Salas Familie, dass die Untersuchungen schnell voranschreiten, erklärte ihr Antwalt Matthew Reeve. Außerdem gebe es ein großes öffentliches Interesse, dass der Fall aufgeklärt werde.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusExklusivWirecard-Affäre
:Noch ein Verdacht bei Marsalek

Ein Privatgeschäft des untergetauchten Managers mit Ex-Konzernchef Braun löst neue Ermittlungen aus. Eine erste Verdachtsmeldung zu Wirecard gab es schon 2017.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: