Flugzeugabsturz:Ägyptisches Militär meldet Fund von Wrackteilen

  • Das ägyptische Militär meldet einen ersten Erfolg bei der Suche nach dem seit Donnerstag vermissten Egypt-Air-Flugzeug.
  • Trümmerteile und persönliche Gegenstände der Passagiere seien im Mittelmeer entdeckt worden. Die Airline bestätigt den Fund.
  • Der Flugschreiber konnte noch nicht geborgen werden. Die Absturzursache ist weiterhin unklar.

Am Tag nach dem Verschwinden einer Egypt-Air-Maschine sind ägyptischen Militärangaben zufolge erste Trümmer im Mittelmeer gefunden worden. Der griechische Verteidgungsminister Panos Kammenos sagte im griechischen Fernsehen, der Krisenstab Ägyptens habe ihn darüber informiert, dass Suchtrupps ein oder zwei Sitze, einige Kofferteile und auch ein Körperteil im Meer entdeckt hätten.

Damit bestätigt sich, was die Behörden in Frankreich und Ägypten schon am Donnerstag angedeutet hatten: Das Flugzeug, das mit 66 Personen an Bord auf dem Weg von Paris nach Kairo war, ist abgestürzt. Die Marine habe die Teile etwa 290 Kilometer nördlich von Alexandria ausgemacht, teilte das Militär mit. Die Airline bestätigte den Fund auf Twitter.

Flugschreiber nicht gefunden - Ursache weiter ungeklärt

Schiffe der Marine sind nun auf der Suche nach dem Flugschreiber des Airbus A320 mit der Flugnummer MS804. Die Blackbox könnte wichtige Informationen zur Absturzursache liefern, die noch unbekannt ist.

Ägyptens Luftfahrtminister Sherif Fathy schließt einen terroristischen Anschlag nicht aus. Ein solches Szenario sei wahrscheinlicher als technisches Versagen, sagte er bei einer Pressekonferenz. Frankreichs Außenminister Jean-Marc Ayrault sagte am Freitag dem TV-Sender France 2, es gebe weiterhin "absolut keinen Hinweis" auf die Umstände des Unglücks. Am Tag zuvor hatte François Hollande erklärt, bei der Untersuchung des Absturzes werde keine Hypothese ausgeschlossen. Auch er sprach die Möglichkeit eines Terroranschlags an, wollte sich aber nicht festlegen.

Plötzlich vom Radar verschwunden

Die Maschine war in der Nacht zu Donnerstag vom Radar verschwunden. Bis über die griechischen Inseln habe die Maschine einen offensichtlich problemlosen Flug absolviert, sagte Verteidigungsminister Panos Kammenos. Griechische Fluglotsen hätten noch kurz vor Einflug des Airbus in den ägyptischen Luftraum Kontakt zum Piloten gehabt. Danach hätte er sich nicht mehr - wie eigentlich üblich - gemeldet, der Kontakt brach ab. Gegen drei Uhr morgens habe die Maschine abrupte Wendungen in beide Richtungen gemacht, stark an Höhe verloren und sei schließlich auf einer Höhe von 3000 Metern ganz vom Radar verschwunden.

Erste Gerüchte nicht bestätigt

Bei am Donnerstag nahe der griechischen Insel Karpathos gefundenen Gegenständen handelte es sich entgegen erster Angaben nicht um Teile der Maschine des vermissten Flugzeugs. Das teilten die griechischen Behörden und die Airlines am Abend des Unglücks mit.

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