Süddeutsche Zeitung

Flugverkehr:Condor-Maschine muss wegen Bombendrohung notlanden

Lesezeit: 1 min

Wegen einer Bombendrohung ist eine Maschine der Fluggesellschaft Condor am Donnerstagabend außerplanmäßig in Chania auf der griechischen Insel Kreta gelandet. Der Flieger befand sich auf dem Weg vom ägyptischen Hurghada nach Düsseldorf.

Die 273 Passagiere hätten die Maschine vom Typ Boeing 757-300 wohlbehalten verlassen, sagte ein Condor-Sprecher am Abend. Condor stehe in Kontakt mit den Behörden vor Ort. Die Maschine sei nach der Landung von speziellen Hunden überprüft worden. Zu den Hintergründen konnte der Sprecher zunächst keine Angaben machen.

Die Fluggesellschaft teilte auf ihrem offiziellen Twitter-Account mit, es handle sich um eine "notwendige Sicherheitsmaßnahme." Militär und Flughafenpolizei hätten die Maschine nach der Landung umstellt. Das Flugzeug war um 17.34 Uhr in Ägypten gestartet. Nach Infomationen griechischer Medien und der "Bild"-Zeitung wurde in der Toilette des Flugzeugs ein Zettel mit dem Wort "Bombe" entdeckt. Die Maschine sei von griechischen Kampfbombern bis zur Landung begleitet worden, berichtete das Nachrichtenportal "Protothema" unter Berufung auf die Sicherheitsbehörden weiter.

Passagiere und Crew verbrachten die Nacht in Hotels. Zunächst hieß es, der Flug würde am Freitagmorgen fortgesetzt. Nun müssen die Passagiere noch bis Freitagabend auf ihre Rückreise warten. Der Rückflug sei für 19 Uhr Ortszeit geplant, sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft. Der Flieger käme dann gegen 21 Uhr an seinem Zielflughafen in Düsseldorf an. Grund für den späten Rückflug seien die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten der Bordcrew.

Ähnliche Vorfälle gab es in Chile und Peru. Dort sind am Donnerstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters insgesamt neun Passagierflugzeuge nach Bombendrohungen außerplanmäßig gelandet. Die entsprechenden Drohungen seien bei der chilenischen Luftfahrtbehörde DGAC und bei der Fluggesellschaft Latam eingegangen, sagte DGAC-Direktor Victor Villalobos Collao.

Die Nachrichtenagentur AP berichtet von insgesamt elf Drohungen. Anonyme Anrufer hätten von Sprengsätzen an Bord der Flugzeuge geredet, sagte Collao. Bei den Überprüfungen der Maschinen sei aber nichts gefunden worden. Die Flugzeuge, Passagiere und deren Gepäck wurden ergebnislos nach Sprengstoff untersucht. Die Polizei versuche nun, die Anrufer ausfindig zu machen.

Die Maschinen seien entweder zu ihren Startflughäfen zurückgekehrt oder an anderen Flughäfen zwischengelandet. Die Maschinen hätten sich im chilenischen, argentinischen und peruanischen Luftraum befunden. Bei den betreffenden Flugzeugen seien Passagiere, Gepäck und Kabinen von der Polizei und anderen Sicherheitskräften überprüft worden.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4094850
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/rtr/ap/bix/saul/feko
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.