Flugreisen:Koffer landeten monatelang an falschen Zielen

Maximal 1134,71 Euro bei Verlust von Fluggepäck

Der Flughafenmitarbeiter soll die Etiketten von 286 Koffern vertauscht haben.

(Foto: dpa)

Ein Flughafenmitarbeiter soll in Singapur die Etiketten von fast 300 Gepäckstücken vertauscht haben. Über die Gründe will er sich nicht äußern. Jetzt droht ihm ein Jahr Gefängnis.

Ein Gepäckarbeiter am Internationalen Flughafen von Singapur wird verdächtigt, über mehrere Monate hinweg Koffer auf eine andere Reise geschickt zu haben als auf die ihrer Besitzer.

Der 63-Jährige soll insgesamt 286 Mal die Banderolen an den Gepäckstücken vertauscht, sie falschen Flügen zugeteilt und somit ein erhebliches Chaos angerichtet haben. Der Mann muss sich nun wegen "groben Unfugs" vor Gericht verantworten.

Wie das Online-Portal der singapurischen Zeitung The Straits Times berichtet, ist das Motiv des Mitarbeiters bisher unklar. Vor Gericht sei der Angeklagte völlig ausdruckslos aufgetreten, auf einen Verteidiger verzichtete er.

In der Anklageschrift heißt es, er habe seinem Arbeitgeber Schaden zufügen wollen. Dem Mann drohen bei einer Verurteilung bis zu einem Jahr Gefängnis sowie eine Geldstrafe für jedes der 286 vertauschten Gepäckstücke.

Betroffen waren Fluggäste mit Reiseziel Hong Kong, Manila, London oder Perth. Die Koffer hätten mit ihnen dort landen sollen - transportiert von Fluggesellschaften wie Lufthansa oder Silkair. Der 63-Jährige soll vergangenen November mit dem Etikettenschwindel angefangen und bis Februar täglich fortgeführt haben.

Ein Flughafensprecher betonte, dass es sich bei dem Vorfall um die Aktionen einer einzelnen Person handle. Dennoch habe man die Zugangskontrollen inzwischen verschärft und das Aufsichtspersonal in der Gepäckhalle aufgestockt.

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