Flughafenpanne:Tower? Anyone?

Der Pilot einer Passagiermaschine aus London will auf dem Flughafen Leipzig-Altenburg landen, doch aus dem Tower kommt keine Antwort. Kein Wunder: Der Turm ist leer.

Eine Panne auf dem Flughafen Leipzig-Altenburg hat die Landung einer Linienmaschine aus London verhindert. Der Grund: Es war kein Fluglotse im Tower. Schuld sei eine "unklare Dienstplanung", sagte der zuständige Regionalmanager der Tower Company, Markus Asmussen, am Dienstag zu dem Vorfall vom Sonntag.

Damit bestätigte er einen Bericht der Ostthüringer Zeitung. Das Flugzeug der Billig-Airline Ryanair mit etwa 180 Passagieren musste nach Berlin-Schönefeld ausweichen.

Laut Asmussen wurde eine interne Untersuchung angeordnet. Sie soll klären, wie es zu dem schweren Versäumnis kommen konnte. "So etwas ist bei uns noch nie passiert." Der Vorfall sei ärgerlich, fügte er hinzu. "Da, wo Menschen arbeiten, passieren aber eben auch Fehler," teilte das Unternehmen mit. Die Tower Company ist eine Tochter der Deutschen Flugsicherung und arbeitet für Regionalflughäfen.

Ungläubige Fluggäste

Einer der Fluggäste sagte der Chemnitzer Freien Presse, an Bord der Maschine habe man die vom Piloten kurz vor der geplanten Landung übermittelte Nachricht erst gar nicht glauben wollen. Es könne doch nicht sein, dass der Tower unbesetzt sei.

Die Passagiere wurden mit Bussen nach Altenburg gebracht, die wartenden Fluggäste in Altenburg fuhren nach Berlin. Beim Altenburger Flugplatz wollte sich am Dienstag niemand zu dem Vorfall äußern. Stattdessen wurde auf die für die Flugsicherung zuständige Tower Company verwiesen.

Dass das Flugzeug nicht den nächstgelegenen Flughafen Leipzig/Halle ansteuerte, hängt mit den Vorgaben der Fluglinie zusammen. Der irische Billiganbieter steuert üblicherweise nur Landeplätze an, bei denen er gemeldet ist.

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