Süddeutsche Zeitung

Flughafen Miami:Witz über Bombe im Gepäck kostet 90 000 Dollar

Fataler Scherz über eine Bombe

Wer einmal an einem US-Flughafen mit Mitarbeitern der Homeland Security zu tun hatte, jener Behörde also, die dafür zuständig ist, die USA vor Terroristen zu schützen, der weiß, das diese Damen und Herren eher wenig Sinn für Humor haben. Deshalb ist der beste Ratschlag: Egal, wie sinnlos und befremdlich die Fragen sein mögen, die diese Menschen bei der Abfertigung stellen, man sollte sie tunlichst beantworten.

Genau das hat ein Arzt aus Venezuela nicht getan. Am Airport in Miami leistete er sich einen Spruch, den er jetzt, rückblickend als "Aussetzer seines Verstandes" und "schwersten Fehler seines Lebens" bezeichnet.

Er habe eine Bombe mit dem Plastiksprengstoff C4 dabei, sagte Manuel Alvarado am 22. Oktober zu einem Sicherheitsmann, als er vor dem Boarding eines Fluges nach Bogotá zu seinem Gepäck befragt wurde.

Strafe von 90 000 Dollar

Zwar stellte Alvarado rasch klar, dass das ein Witz gewesen sei. Doch die Richtigstellung kam zu spät: Die Flughafenbehörden hatten bereits eine Teilevakuierung angeordnet und Sprengstoffexperten herbeigerufen. Etliche Flugverspätungen waren die Folge.

Jetzt ist der Arzt nach Angaben seines Anwalts zu einer Strafe von knapp 90 000 Dollar (etwa 72 000 Euro) verurteilt worden. Dafür, dass er die Strafe akzeptiert, wird der Vorwurf eines falschen Bombenalarms fallen gelassen. Allerdings muss der Chirurg noch in den USA bleiben, bis er die Strafe bezahlt hat.

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