Noch immer läuft die Suche nach der verschollenen Boeing 777 von Malaysia Airlines mit immensem Aufwand. Die Hinweise auf die mutmaßliche Absturzstelle von Flug MH370 verdichten sich, weil neue Satellitenbilder mehr als hundert im Meer treibende Teile zeigen. Doch noch immer ist unklar, warum die Maschine mit 239 Menschen an Bord abgestürzt ist.
Anwälte der US-Kanzlei Ribbeck Law vermuten, dass die Maschine wegen eines technischen Fehlers abgestürzt ist. Die auf Flugzeugabstürze spezialisierte Kanzlei aus Chicago bereitet deshalb eine Millionenklage gegen Malaysian Airlines und den Flugzeugbauer Boeing vor. Man habe den Firmen zugleich eine Frist von 30 Tagen gesetzt, um die Vorgänge aufzuklären. Alle Verantwortlichen würden zur Rechenschaft gezogen.
Die Annahme der Kanzlei: Pilot und Co-Pilot wurden ohnmächtig, wegen eines technischen Defekts, der zu einem Brand oder zu einem Druckabfall in der Kabine führte. Danach sei das Flugzeug als "Geisterflugzeug" weitergeflogen, bis der Treibstoff ausging, so die Juristin Monica Kelly von Ribbeck Law.
Sie kündigte an, für jeden Fluggast Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe geltend zu machen, nannte aber keinen Gesamtbetrag. Die Klage wird bei einem Gericht im US-Bundesstaat Illionois eingereicht. Als Kläger will zunächst der indonesische Anwalt Januari Siregar auftreten, dessen 25-jähriger Sohn Firman an Bord der Unglücksmaschine war.
Mögliche Schadenersatzzahlungen an die Angehörigen könnte die Fluggesellschaft Malaysia Airlines Experten zufolge in Schwierigkeiten bringen. Seit drei Jahren verdient die Fluggesellschaft zu wenig Geld, um die Kosten zu decken. Eine Zusatzbelastung könnte Staatshilfen notwendig machen.