Flug MH370:Suche nach verschwundenem Flugzeug auf China ausgeweitet

Von Flug MH370 fehlt nach wie vor jede Spur. Nun wird die Suche nach der Boeing auf chinesisches Territorium ausgedehnt. Peking hat außerdem alle chinesischen Passagiere auf einen terroristischen Hintergrund hin überprüft.

Die Suche nach dem auf mysteriöse Weise verschwundenen malaysischen Passagierflugzeug ist auf China ausgeweitet worden. Die Volksrepublik habe an seiner Nordwestgrenze begonnen, nach der Maschine zu suchen, berichteten staatliche Medien am Dienstag unter Berufung auf Chinas Botschafter in Malaysia, Huang Huikang. Damit konzentrieren sich die chinesischen Bemühungen auf die mögliche nördliche Flugroute in Richtung Kasachstan, die Flug MH370 nach seiner mysteriösen Kurswende genommen haben könnte.

Der Diplomat sagte zugleich, dass der persönliche Hintergrund der 153 chinesischen Staatsbürger an Bord überprüft worden sei. Dabei habe man keine Hinweise auf eine Verwicklung in eine Entführung oder einen Terrorakt gefunden.

Auf der anderen möglichen Flugroute über Indonesien in den südlichen Indischen Ozean hat Australien die Koordinierung der Suche übernommen. Doch auch am elften Tag der intensiven Suchbemühungen fehlte noch jede Spur von dem Flugzeug mit 239 Insassen an Bord. Kasachstan und Kirgistan haben keine Hinweise, dass das Flugzeug in ihren Luftraum eingedrungen sein könnte, berichtete Xinhua. Auch Pakistan und Indien wüssten nichts.

26 Länder suchen nach der Boeing 777, die am 8. März nach dem Start von Kuala Lumpur nach Peking verschwunden ist. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf mehrere Möglichkeiten: Sabotage, Entführung, Terrorakt oder Selbstmord eines der Piloten.

Malaysia hat zusätzliche Experten in die Suche mit einbezogen. Selbst die US-Raumfahrtbehörde Nasa hilft mit und wertet unter anderem Bilder aus, die von Satelliten und der Internationalen Raumstation ISS aufgenommen wurden. Objekte, die größer sind als 30 Meter, könnten darauf identifiziert werden, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur dpa in Washington.

Die malaysischen Behörden geraten zunehmend unter Druck. In China gibt es Kritik an der als zögerlich empfundenen Informationspolitik. Ministerpräsident Li Keqiang machte in einem Telefongespräch mit seinem malaysischen Amtskollegen Najib Razak auch persönlich Druck. Malaysias Regierung wehrt sich gegen die Kritik und argumentiert, es wäre unverantwortlich, Informationen herauszugeben, die nicht verifiziert seien.

Die Ermittler gehen davon aus, dass jemand an Bord absichtlich die Kommunikationssysteme ausstellte und die Maschine vom Kurs abbrachte. Es wurden zwei mögliche Flugrouten ermittelt: Einmal in Richtung Nordwesten über Indien und Pakistan bis in die Region Kasachstan und Turkmenistan oder nach Südwesten über Indonesien und an Australien vorbei auf den Indischen Ozean.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: