Die Überfahrt von Afrika nach Italien birgt viele Risiken. Trotzdem nehmen Menschen sie auf sich - in der Hoffnung auf eine Zukunft in Europa. Erneut haben mehrere Flüchtlinge die Überfahrt nicht überlebt. Sechs Menschen ertranken am Samstag bei Catania im Osten Siziliens, berichteten die Behörden.
Die jungen Männer, unter ihnen ein Teenager, hatten vor der Küste das mit insgesamt etwa 100 Flüchtlingen vollkommen überfüllte Fischerboot verlassen und versucht, das Ufer zu erreichen versucht. Der Strand, an dem sie später an Land gespült wurden, ist einer der beliebtesten Strände Catanias. Nach Angaben der Küstenwache war es das erste Flüchtlingsboot aus Afrika, das Catania erreicht habe. Vermutlich sei das Boot vom Kurs abgekommen.
Die Überlebenden gaben an, sie stammten aus Ägypten und Syrien. Ein Teil von ihnen, darunter Frauen und Kleinkinder, hatte das auf eine Sandbank aufgelaufene Fischerboot im Morgengrauen verlassen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Alle Flüchtlinge wurden von der Polizei in den Hafen gebracht.
Dort herrschte zur gleichen Zeit großer Touristentrubel: Drei Kreuzfahrtschiffe mit zusammen 12.500 Passagieren hatten dort festgemacht. Bei Catania erhebt sich der Vulkan Ätna, Hauptattraktion der Insel Sizilien.
Bei heiklen Überfahrten nach Europa mit oft nicht seetauglichen Booten kommen immer wieder Migranten um. Erst in den vergangenen Tagen hatten Flüchtlinge aus Somalia berichtet, bei ihren Fahrten auf zwei Booten seien insgesamt fünf Flüchtlinge an Entkräftung gestorben.
Meist landen die Boote allerdings an der Insel Lampedusa, die 110 Kilometer vor der tunesischen Küste liegt, oder an der Südküste Siziliens. Die meisten Flüchtlinge stammen aus Nordafrika. In Syrien tobt seit mehr als zwei Jahren ein Bürgerkrieg, bei dem mehr als 100.000 Menschen getötet wurden. 1,7 Millionen Syrer sind bereits ins Ausland geflüchtet.