Süddeutsche Zeitung

Flucht vor Feuer:Berliner springt in den Tod

Seine Wohnung brennt, die Flammen versperren ihm den Weg zum Treppenhaus. Also springt ein Berliner vom Balkon seiner Wohnung im neunten Stock in ein Sprungkissen der Feuerwehr. Trotzdem zieht er sich tödliche Verletzungen zu.

Es schien seine einzige Hoffnung zu sein: Auf der Flucht vor dem Flammenmeer in seiner Wohnung ist ein Mann von einem Hochhausbalkon in Berlin-Friedrichsfelde gesprungen. Er stürzte in seinen Tod. Nachdem seine Wohnung im neunten Stock in Brand geraten war, stürzte er sich am Mittwochabend in ein Sprungpolster, das die Feuerwehr ausgebreitet hatte. Dabei zog er sich so schwere Verletzungen zu, dass er noch vor Ort verstarb.

Zu dem Großeinsatz waren etwa 50 Feuerwehrleute ausgerückt, die das Feuer noch am Abend löschen konnten. Die anderen Bewohner des Hochhauses mit 16 Etagen blieben unverletzt. Außer der vollständig ausgebrannten Wohnung im neunten Stock seien keine anderen Gebäudeteile beschädigt worden, sagte ein Feuerwehrsprecher.

Der auf "Mitte 50" geschätzte Bewohner der brennenden Wohnung habe vor seinem Sprung nur noch die Wahl zwischen dem Asphalt und dem aufgebauten Rettungspolster gehabt, sagte der Sprecher. Allerdings seien Sprungpolster "für Stürze aus dieser Höhe nicht mehr optimal geeignet". Da ihm die Flammen den Weg ins Treppenhaus abgeschnitten hätten, habe der Mann jedoch keine andere Alternative mehr gesehen.

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sueddeutsche.de/dapd/leja
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